Sanagi
Sailing the seven seas
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Das Duo Sanagi hat eine sehr interessante Zusammensetzung bzw. Entstehungsgeschichte. Sängerin Lene Toje ist aus Dänemark, Soundkünstler Robin Sato in England lebender Halbjapaner. Kennen gelernt haben sie sich während des Studiums am Liverpooler Institute for performing Arts. Auch das erste Album wurde in England produziert, Mish Mash erschien 2006. Inzwischen sind die Beiden nach Deutschland übergesiedelt und Ihr zweites Album, das vorliegende Sailing the seven seas wurde von Wolfgang Loos aufgenommen und produziert. Dieser hat immerhin in der Vergangenheit z.B. mit Alphaville zusammen gearbeitet.
Was bietet nun Sailing the seven seas? Und, es ist ein interessantes, spannendes und schönes, fast rein elektronisches Popalbum geworden. Lene hat eine angenehme, leicht naiv klingende Stimme, vergleiche mit der frühen Björk sind erlaubt, aber nicht maßgeblich. Im übrigen erinnert mich die Stimme viel mehr an Katharina Franck von den Rainbirds. Das einleitende "See-through-me" ist eine schöne Ballade mit Big Beats, die auch musikalisch tatsächlich an Björk zu Debut Zeiten erinnert. Schöne Chöre eröffnen "Liquid LeNe", das naiven Elektropop mit verspielten Programmierungen und Sounds bietet. Die Gesangsarbeit ist wundervoll.
Doch Sanagi können auch düster, wie das hymnisch dunkle "Sleepwalking" beweist. Auf einmal ist in diesem Track all die Verspieltheit und Fröhlichkeit verschwunden und auch das funktioniert hervorragend. Die Sounds sind monotoner und mystisch und der Gesang getragener. Dieser Ritt durch die Stimmungen bleibt auf ganzer Albumlänge erhalten, wenn auch die lockeren und verspielten Klänge ganz klar in der Mehrheit sind. Es wird durch die Trompeten und Gitarreneinlagen immer für Abwechslung gesorgt, auch wenn das Soundgewand dies fast nicht nötig hätte. Es gibt Reggae Anklänge, Bossa Nova Rhythmen und Jazz wird eingestreut sowie viele andere kleine Einlagen geboten. Die meisten Samples des Robin Sato sind im Übrigen Umwelt und Alltagsgeräusche, die danach in seiner Hand zu starken Melodien oder interessanten Sounds werden. Über allen thront die angenehme und, wenn auch nicht so Nuancenreiche manchmal überraschende Stimme Lene´s und die Hintergrundgesangs sowie Chorarrangements sind auf einem sehr hohen Niveau.
Natürlich gibt es auch Schwachpunkte, der größte ist bezeichnender Weise keine Eigenkomposition sonder der alte Klassiker "Only You", der doch in der elektronischen Version versumpft und nicht überzeugt. Insgesamt ist Sanagi allerdings mit Ihrem Zweitwerk ein gutes und erfrischendes Elektropopalbum gelungen.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | See through me | 2:57 |
2 | Liqued LeNe | 3:10 |
3 | Sweetest Odur | 4:16 |
4 | Sleepwalking | 5:47 |
5 | Sanagi Love Song | 3:30 |
6 | She´s a beautiful man | 4:06 |
7 | Knock Knock | 2:59 |
8 | Thought Spinner Tom | 3:15 |
9 | What do i want | 4:31 |
10 | Sailor, me! | 3:42 |
11 | You know what I hate? | 3:28 |
12 | Only you | 3:11 |
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Besetzung |
Lene Toje: Gesang, Texte Programmierung: Robin sato Gäste: Paul Brody: Trompete Michael Rodach: Gitarre Jan Peuckert: Akkordeon
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