Der erste Durchlauf des selbstbetitelten Albums von Guernica hat mich zugegebenermaßen ziemlich ratlos zurück gelassen. Im Promo Beipackzettel wird das ganze als Dark Rock tituliert. Nun da mag jeder seine eigene Schulade finden, ich denke dieses vorliegende Kleinod passt besser in die Progressive Rock Ecke.
Auf Guernica kombinieren die 7 italiener gekonnt modernen Rock mit klassichen Einflüssen. Pianos und Celli haben ihren festen Platz im Sound der Band.
"Les Yeux" kommt sogar leichtfüssig im Gewand eines französischen Musette Walzer daher, ohne allerdings wirklich einer zu sein. Dies liest sich verwirrend, nun das ist die Musik von Guernica auch. In einem Moment hart rockend und im anderen leicht tänzelnd. Aber immer nachvollziehbar und nie in Frickelorgien ausartend.
Das Album ist nicht für den schnellen und kurzen Konsum geeignet. Um mit diesem Album vetraut zu werden benötigt es Ruhe, einen sehr guten Kopfhörer und am besten einen Sangiovese Rotwein aus Italien.
Um keine Missverständnisse aufkommen zu lassen, die Platte bietet hauptsächlich Rock der progressiven Spielweise.
Anspieltipps möchte ich ausnahmsweise mal keine nennen, denn dieses Album wirkt nur in seiner Gesamtheit!