Musik an sich


Reviews
Kim Wilde

Never say never


Info
Musikrichtung: Pop

VÖ: 05.09.2006

(EMI)

Gesamtspielzeit: 53:47

Internet:

http://www.kimwilde.com


Was Suzi Quatro in den 70er war, war Kim Wilde in den 80ern. Nicht gerade der Superstar, aber eine feste weibliche Größe in den Single Charts, die die Top 40-Pop-Sendungen mit einem frischen rockigen Touch bereicherte und mit praktisch jeder Single in den Verkaufshitparaden landete. Nach Suzis enttäuschendem Comeback-Versuch tritt jetzt Kim an.

Ganz so „neu“ wie Suzi kommt sie nicht. Ein Drittel, bis die Hälfte des Albums besteht aus Neueinspielungen alter Hits. Da ich nicht alles von Kim Wilde kenne, und der CD keinen entsprechenden Infos beiliegen, weiß ich nicht ganz genau, welche Titel alt sind.

Zumindest ”You came”, “You keep me hangin' on”, “Kids in America”, “View from a Bridge” und ”Cambodia” haben jedenfalls schon vor zwanzig Jahren Hitparadenluft geschnuppert.
Dabei erscheint “You keep me hangin' on” in einer deutlich schwächern Plastik-Version des Klassikers. Der “Paul Oakenfold Remix” zerstört ”Cambodia” fast vollständig. Ansonsten kommen die Hits leicht verändert, kaum verbessert, aber in Versionen, an die man sich problemlos gewöhnen kann und die die fröhliche Power der Originale weitgehend erhalten.

Zwei weitere Schwachpunkte des Albums finden sich am Ende – kurz vor "Cambodia". “Maybe I'm crazy“ ist ein totaler Langweiler und das ruhige “Lost without you” kommt ohne jedes Gefühl nicht rüber.

Zum Glück sind diese Flops nicht bestimmend für Never say never. Die überwiegend gelungene Neupräsentation der alten Songs wird von mehreren neuen Nummern begleitet, die das hohe Niveau der alten Wilde Stücke gut erreichen. “Perfect Girl“ ist eine richtig tolle Power Pop Nummer im 80er Jahre Gewand. “Four Letter Word”, die erste ruhige Nummer, kommt sehr gefühlvoll. “I fly” und ”Game over” sind schöner kraftvoller Pop, der – wenn die Stücke nicht sowieso alt sind – gut in das alte Oeuvre passt und prima in die Ohren und Beine geht.

Dass Kim Wilde mit diesem Album ein klarer Punktsieg gegen Suzi Quatro gelungen ist, dürfte ausser jeder Frage stehen.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Perfect Girl 3:46
2You came 3:10
3Together we belong 4:17
4Forgive me 3:55
5Four Letter Word 4:35
6You keep me hangin' on (feat. Nena) 3:11
7Baby obey me 3:13
8Kids in America (feat. Charlotte Hatherley) 3:24
9I fly 2:59
10Game over 3:50
11Lost without you 4:06
12View from a Bridge 3:55
13Maybe I'm crazy 4:06
14Cambodia (Paul Oakenfold Remix - Bonus Track 5:20

 << 
Zurück zur Review-Übersicht
 >>