Hoyo Coloráo

Johnny la Mula

Info Musikrichtung: Nueva Trova VÖ: 04.08.2006 (Pläne / Rough Trade) Gesamtspielzeit: 11:42

Mir liegt das Teil als CD-Single, icl. Video zu ”Di que no” vor. Wenn ich den Waschzettel richtig lese, ist das aber eine reine Promo-Angelegenheit. Das Video wird für die CD Tode Se Sab (VÖ: 25. August) aufgespart. Und die Single gibt’s nur als Drei-Track-Vinyl, wie hier beschrieben.

Der Titel gebende Opener kommt trotz Latino Sound mit relativ heftigen Vocals. Das könnte auch Musikfreunde ansprechen, denen Latinoklänge in der Regel erst einmal zu süßlich und kitschig sind. Dann wird die Scheibe Schritt für Schritt ruhiger.

Mit dem Titel „Di Que No“, zu Deutsch: „Sag Nein“, in dem Hoyo Coloráo gegen die Irak-Invasion der USA und die perfide Medienberichterstattung durch den sog. „eingebetteten Journalismus“ in diesem Feldzug, wettern, haben sie im heimischen Kuba bereits massiv Aufsehen erregt. Musikalisch ist „Di Que No“ überraschender Weise (bei dem Text) eine unkitschige Ballade.

“Déjame vivir“ schließt die Scheibe mit einem Wechselbad zwischen sanften weiblichen und gerappten männlichen Vocals ab.

Die beiden Besonderheiten von Hoyo Coloráo sind bereits erwähnt; zum einen die deutlichen politischen Texte; zum anderen die dazu passende Verwendung von Rap-Vocals im Kontext der traditionellen kubanischen Trova-Musik, die schon vor 40 Jahren engagiert politische Inhalte transportiert hat

Eine interessante Entdeckung für Menschen, denen der Buena Vista Social Club zu lateinamerikanisch ist. Bin auf das Album gespannt – hoffentlich mit deutschen Textübersetzungen; aber das ist bei einem politischen Label wie Pläne ja zu erhoffen.

Trackliste 1 Johnny la Mula 4:02 2 Di que no 3:51 3 Déjame vivir 3:49

Besetzung Karoll W. Perez Zambrano (Rap, Git) Humberto Escuela Fernández (DJ Set) William Macías León (Voc) Ivete Pacheco Cabanas (Voc, Git) Heber Méndez Gómez (Keys) Mitzkin Rivero López (Banjo) Over Serrano Villalón (Dr) Armando Serna Pérez (Metals?)