Worldjazz auf Krankenschein: Das Quartett Lateralmusic spielt sich durch neun sehr gewollt klingende Tracks, die mal gut gelaunt sein und mal auf 'Deibel komm raus' eine jazzige Stimmung erzeugen wollen ("Crysis", "Apart"). Das wirkt ein wenig wie das Schaf im Wolfspelz: ziemlich unkongruent und genauso harm- wie sinnlos.
Unangenehm dagegen wird Lateralmusic erst dort, wo Sängerin Nadja Dehn ihre gewöhnungsbedürftige Stimme erhebt. Zwar ist sie durchaus notensicher (zu hören z.B. in "Bauao de embalar"), hat aber einfach eine unschöne Stimme. Manchmal erinnert sie ein wenig an die Frontkrähe von den Cranberries ("Apart", "Stumbling"), jedoch ohne diesen hohen Standard an irgendeiner Stelle zu erreichen. Schwierigkeiten bei den Höhen und merkwürdige Geräusche, die Frau Dehn in manchen Stücken ausstößt (z.B. "Apart") machen dieses Album nahezu ungenießbar.
Ähnliches gibt es anderswo in vielfach besserer Ausführung.