"Rainmaker" ist der ofiziell zweite Longplayer der Truppe, die sich nach
einer Übersetzung des Begriffes "Löwenzahn" benannt hat und spätestens seit
diesem Werk kann man sich zu 100 Prozent sicher sein, das es sich nicht um ein
schnell weider vergessenes All-Star-Projekt mit (Ex-)Mitgliedern von so
namhaften Combos wie Edguy, Steel Prophet, Rough Silk, Haggard usw. handelt, sondern
um eine gereifte Band mit eigenem Stil. Dieser setzt sich aus melodischen
Heavy Metal versetzt mit einem kräftigen Retro-touch zusammen, bei dem man sich
stark an die Zeit erinnert fühlt in der Hardrock das Geschehen der
Musiklandschaft bestimmte. Gitarrist Tobias "Eggi" Exxel, der sich in musikalischer
Hinsicht die meisten Credits bei dieser Scheibe sicherte, muss wirklich ein Fan
dieses Zeitabschnitts sein und kann sich hier statt wie bei seiner
Stammtruppe Edguy auf sechs statt vier Saiten in dieser Hinsicht austoben.
Ein weiterer akkustischer Genuss sind die Vocals von Ex-Steel-Prophet-Röhre
Rick Mythiasin, denen man richtig anmerkt wieviel Spass es dem Burschen macht
sich im Gegensatz zu seiner ehemaligen Band, in Bezug auf Lyrics und
Melodielinien frei entfalten zu können. Bis auf das etwas zuviel zwanghaft positive
Vibes ausstrahlende "Make It Happen", das etwas zu abgedrehte "The Red Pill"
und die etwas seichte Ballade "If I Had Known", der mit dem letzten Track "Lo
Que Faltò" noch zu allem Überfluss ein spanischer Zwilling spendiert wurde,
befinden sich auf "Rainmaker" eigentlich nur starke Songs. Sicher, so viel
Abwechslung wie in dem Übersong des Debüts names "The Spirit Of Freedom" wird
in keinem der neuen Tracks geboten, dennoch bieten die aktuellen Songs in der
Breite absolut mehr Qualität, als sich nur auf einen Referenztitel zu
beschränken. Schon der erste Viererpack der mit dem groovigen Opener "Disfunctional"
beginnt lässt keine Wünsche offen, während die fast zur Halbzeit des
Silberlings angesiedelte Hymne "Wake Up" das Highlight dieses Longplayers darstellt.
Für die Freunde gemässigterer Töne kann ich den scheinbar aus den achtziger
Jahren adoptierte und von KEyboarder Freddy Doernebrg verfasst Ohrwurm "Dark
Sunglasses", sowie den melancholischen inoffiziellen Schlusspunkt "In The
End" empfehlen.
Ein starkes, leicht abgedrehtes Album also, das in herkömmlichen Melodic
Metal jede Menge musikalische Zitate der Hardrockära verknüpft, blitzsauber von
Sascha Paeth produziert und von äusserst fähigen Musikern dargeboten wurde.
Hört sich interessant an ? Ist es definitiv auch !
16 von 20 Punkte
Manuel Liebler
www.taraxacum.net
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