"Arch Enemy ?!? Das ist doch diese Deathmetalband mit der hübschen Lady am
Mikro. Ach wie süss !" Solche, oder ähnliche Kommentare werden jeder
vorurteilsbehafteten Person nach Genuss dieses Longplayers wohl im Halse
steckenbleiben, denn nach dem starken Vorgänger "Wages Of Sin" ist es den schwedischen
Deathern mit deutscher Frontamazone tatsächlich gelungen mit "Anthems Of
Rebellion" ihr Meisterstück abzuliefern.
Nach einem kurzen Intro zeigt schon der recht heftige, thrashorientierte
Opener "Silent Wars" das man im Supermarkt des Vetrauens den Weichspüler in den
Regalen glücklicherweise stehen gelassen hat und sich auf weiteres
Genickstarre verursachendes akustisches Futter freuen darf.
Diese besondere Art der Halsschmerzen wird so manchen Ungläubigen noch nach
Besuch diverser Hartwurstklubs der Republik in nächster Zeit heimsuchen, da
die folgenden Songs "We Will Rise" und das endgeniale "Dead Eyes See No
Future" garantiert die nächsten paar Jahre und länger zum Stamminventar der
Metal-DJ-Riege gehören werden. Grandiose Melodic-Death-Metal-Hymnen die ohne
Weiteres in einem Zug mit z.B. In Flames "Episode 666" bzw. "Follow The Hollow" von
Soilwork genannt werden dürfen.
Bei "Dehumanization" und "End Of The Line" werden Angela Gossow`s wütende
Grunzvocals sogar durch einige cleane Passagen, die von Lead-Gitarerro
Christopher Amott dargeboten werden, unterstützt, die gesangstechnisch für einige
Abwechslung sorgen und vor allem deswegen noch am ehesten Erinnerungen an
modernere Deathmetalacts wachwerden lassen.
Ansonsten gehen "Arch Enemy" straight ihren unverkennbaren Weg und das
heisst geniale Riffs bis zum Abwinken, weltklasse Instrumentalisierung und eine
Produktion durch Meister Andy Sneap, die fast vergeblich ihres gleichen sucht.
Bestes Beispiel hierfür ist wohl das vorzügliche "Last Supper" das in Form
des vielschichtigen "Saints And Sinners" serviert wird und alle Vorzüge der
Band anno 2003 offen darlegt. Härte und Agressivität auf der einen, sowie fast
majestätische, melodische Gitarrenlinien auf der anderen Seite bzw. das beste
Beispiel das Gegensätze doch hervorragend zusammen passen können.
Wären alle Songs in dem Format der genannten Verdächtigen, könnte man ohne
weiteres die Höchstpunktzahl zücken, aber das es auch ein paar "nur" gute
Tracks auf dem Album gibt sind noch Steigerungsfähigkeiten vorhanden. Auf jeden
Fall ist "Anthems Of A Rebellion" sehr nahe an einem Referenzwerk in diesem
Genre und ein Plichtkauf für alle Anhänger dieses Musikstils. Also warum seid
ihr eigentlich noch da ? Nichts wie ab in den Plattenladen...
17 von 20 Punkte
Manuel Liebler
www.archenemy.net
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