Das neue Werk ist kein reiner Depribolzen geworden, sondern ein ziemlich gemischtes
Teil, das Anhänger aller Schaffensphasen anspricht. Nach dem eher sperrigen
Intro folgt mit "I Don't Wanna Be Me" ein - speziell beim
Refrain - fast schon fröhlich zu nennender, vorwärts preschender Gute
Laune-Song; für Type O Verhältnisse jedenfalls. "Less Than Zero (<0)" hat
alle typischen Type O Merkmale, abgerundet wird das Ganze durch
indische Einflüsse und eine super Gesangslinie. "Todd's Ship Gods (Above All Things)" ist
im Midtempobereich angesiedelt, "I Like Goils" schaltet wieder einen
Gang rauf; gegen Ende legt das Stück nochmals an Fahrt zu. "... A Dish
Best Served Coldly" fängt langsam mit stimmungsvollem Intro
an; verzerrte, härtere Passagen wechseln sich mit ruhigen ab, und über
allem thront Peter Steeles langsamer, klarer Gesang. Könnte beinahe als
Ballade durchgehen. "How Could She?" ist abermals ein langsames Stück
mit indischen Zitaten (und durch Applaus eingerahmten heftigen
Mittelteil) , der Gesang ist dermaßen einschmeichelnd, dass man sich
seiner nicht entziehen kann. "Life Is Killing Me" fängt ziemlich heftig
an und wartet mit einem äußerst partyfreundlichem Refrain auf. "Nettie"
ist in langsameren Gefilden beheimatet, nett und erfindet das
Rad nicht neu. "(We Were) Electrocute" startet mit dem Auflegen einer
Schallplatte und hat den geilsten Mitsingrefrain der ganzen Platte
(lalalala...), gegen Ende setzt die Gitarre nochmals Akzente.
"IYDKMIGTHTKY (Gimme That)" ist nichts weltbewegend Neues, aber mit
"Angry Inch" wird dermaßen simpel nach vorne abgerockt, dass es die
reine Freude ist - definitiv einer der Höhepunkte der CD! "Anestesia"
spielt ganz schön mit dem
laut-leise Schema und hat ein geiles Ende, das war's dann aber auch
schon. Das instrumentale "Drunk In Paris" gruppiert sich um eine
Akkordeonmelodie herum auf, bleibt aber weit hinter den Möglichkeiten
zurück. Zum Abschluss bietet "The Dream Is Dead" nochmals gewohnte
Midtempokost auf gehobenem Niveau, ragt aber nicht heraus.
Die Bonus-CD besteht aus nicht mehr erhältlicher Stücken und Samplerbeiträgen
sowie zweier bisher unveröffentlichter Stücke. "Out Of The Fire (Kane's
Theme)" beginnt ganz ordentlich mit Pauken, schleppt sich midtempomäßig
daher und ist bis auf eine kurze chorale Passage instrumental. Mit
"Haunted (Per Version)" hat sich noch eine wunderbar doomig
daherschleppende Perle eingeschmuggelt, die durchaus als Kaufargument
herhalten kann.
Fazit: Ein Album, das keineswegs schlecht ist, nur hätten das Verlassen
der bekannten Pfade und ein paar mehr solcher Ideen wie Sitar etc. dem
Album gut getan, da doch etwas Stagnation spürbar ist.
16 von 20 Punkte
Sascha Christ
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