Musik an sich


Reviews
Japanische Kampfhörspiele - Fertigmensch
(Bastardized Recordings)
Grindcore
Trackliste:
1. Alle wollen gut aussehen (und tun es nicht) (1:54)
2. Scheiße, der Lehrer (2:19)
3. Amokschlaf (1:50)
4. Fan von gar nichts (2:27)
5. Verbrennt euer Geld (2:21)
6. Fertigmensch (5:43)
7. Hidden Track (5:02)

Getreu dem Motto "Neuer Grunzer, neues Label, neues Glück" liefert die lärmendste Versuchung Deutschlands ihr aktuelles Werk ab. Die musikalische Mischung ist wieder sehr gut gelungen, sprich es wird munter zwischen langsamen Parts, Death/Grind und elektronischen Klangcollagen (geliefert von Elektrokill, Herrn Kathers elektronischem Betätigungsfeld) gewechselt; letztere werden jedoch "nur" ab und an in Form von Intros eingebracht. Dazu Breaks, Breaks und nochmal Breaks - natürlich alles auf äußerst hohem spielerischen Niveau. Die Texte übertreffen das gesamte bisherige Schaffen um Einiges, so zynisch-beobachtend, abrechnend, gesellschaftskritisch und deutlich waren sie auf keiner bisherigen Veröffentlichung.

"Alle wollen gut aussehen" beginnt mit einem der genialsten Sprachsamples, die je an mein Ohr drangen, dann eine kleine musikalische Vorwarnung, und schon sind wir mittendrin im Geballere;) der Kontrast tiefer Grunzer und höherer JaKa-Keifer kommt (auch zweistimmig) sehr gut rüber; geschickte Tempowechsel runden den Einstieg ab. "Scheiße, der Lehrer" hat wegen des Mitgröhl-Refrains gute Chancen auf den Partyhit des Jahres, bleibt aber etwas hinter den anderen Stücken zurück. Mit "Amokschlaf" folgt das obligatorische, durch eine kurze, Leere verbreitende Sampleeinlage eingeleitete Instrumental, welches nahtlos in "Fan von gar nichts" übergeht, einen schnellen Hassbolzen. "Verbrennt euer Geld" schlägt anfangs geschwindigkeitstechnisch in die gleiche Kerbe, verlangsamt etwas und dreht gegen Ende nochmals voll auf. "Fertigmensch" bekommt ein langes Intro spendiert, bevor es gemächlich zur Sache geht und man sich warm spielt. Bis auf kürzere grindige Passage bleibt es eher gemächlich, die Gitarre darf noch einmal zeigen, was sie solomäßig drauf hat. Der HiddenTrack liefert eine Karaoke-Version eines der Lieder (welches musst du schon selbst herausfinden), bevor das Outro (kann man das langsamen Breakbeat nennen? So stelle ich mir das jedenfalls vor... Auf dem Gebiet bin ich nicht so bewandert...) den Finger zur Repeat-Taste zwingt.

18 von 20 Punkte

Sascha Christ

Internet: www.JapanischeKampfhoerspiele.de

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