"Wählt J.B.O ! Wir wollen Sex statt Krieg, wir rocken für den Sieg !", so
skandieren die rosa Franken im Titeltrack ihres neuen Albums und ob nun
Stoiber, Schröder, J.B.O oder wer auch immer das Land regieren, müsste euch zum
jetzigen Zeitpunkt bereits hinreichlich bekannt sein. Auch wenn die Franken nicht
die Könige von Deutschland sind, haben sie zu mindestens einen neuen
Longplayer in der Hinterhand und das ist gut so !
Mit dem ersten Album das komplett in der neuen Bandbesetzung aufgenommen
wurde, zielt das Quartett gezielt auf alte Zeiten, indem es wieder mehr
umgedichtete Coverversionen gibt (sogar ist mit "La Ichobein" praktisch der
Kuschelmetal Part. II enthalten), alte Themen wie Satanismus, Sex, "Ich will Metal
hören" usw. aufgegriffen werden und gerockt statt experimentiert wird. Ob man
dies als Schwäche oder Stärke auslegt, bleibt dem Geschmack des jeweiligen
Hörers überlassen. Ich persönlich finde es nur schade, da z.B. Eigenkompositionen
wie das absolut hittaugliche Liebeslied "Du bringst mich um" und das zum
Schreien komische "1001 Nacht", indem es um das Mitspracherecht primärer
Geschlechtsmerkmale geht, meiner Meinung nach die Highlights der neuen
J.B.O-Veröffentlichung sind. Jungs ihr könnts doch ! Macht mehr davon, dann klappts auch
mit der allgemeinen Anerkennung !
Aber auch das Bloodhound Gang-Cover "Arschloch und Spass dabei", das wohl
das Zeug zur neuen Bandhymne hat und "Ich vermisse meine Hölle" (Preisfrage:
Welches Lied wurde da verwurstet?) strotzen, wie fast das ganze Album, nur so
vor Wortwitz und teilweise genialen Einfällen. Bei den restlichen Tracks passt
jedoch entweder die textliche oder (und) musikalische Umsetzung nicht zu
100% und so bleiben eine Menge Kultsongs für zukünftige, heisserwartete Livegigs
bzw lustigen Parties, aber auch Titel von denen man nie wieder etwas hören
wird übrig. Auf jeden Fall den Titel des orginellsten Songtitel 2002 haben
J.B.O mit "Ich lebe für Schafskäse" schon gewonnen.
MANUEL LIEBLER
13 von 20 Punkten
Internet: www.jbo.de