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Musik an sich |
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Sofaplanet und elviRa in concert |
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Das ist wohl die Horrorvorstellung jeder Band: Man spielt in einer fremden
Stadt in einem kleinen Club und die einzigen Fans, die kommen, sind kleine
Bravo-Kiddies.
Bei einem solchen Szenario erwartet der erfahrene Musikhörer
nicht unbedingt Höchstleistungen der Bands, Sofaplanet und elviRa bewiesen
jedoch, dass man auch vor ca. 50 teils präpubertären Mädchen ordentlich
abrocken kann, was besonders Kenner der Bands und deren CDs wundern wird,
denn auf denen schlagen sie eher ruhigere Töne an.
Den Anfang machten elviRa, auch wenn sie von dem Publikum weniger beachtet
wurden, wurde die Show ordentlich durchgezogen. Zumindest die wenigen
erwachsenen und jugendlichen Musikfans schienen beeindruckt von
der harten Musik mit den größtenteils ernsteren, teils aber auch verspielten
Texten, welche man leider nicht immer ganz klar verstehen konnte.
Es machte auf jeden Fall Lust auf mehr.
Nach gut einer dreiviertel Stunde ergaben sich elviRa dann dem
offensichtlichen Willen der schon nervös werdenden Kinder und ließen
Sofaplanet ans Mikrophon.
Auch wenn man es erwartet hätte, Sofaplanet leideten nicht an dem häufigen
One-Hit-Wonder-Syndrom, es wurde jedes Lied ("Liebficken" natürlich ein
wenig mehr) begeistert entgegengenommen und immer irgendwie mitgetanzt, was
bei solcher Musik ein wenig unpassend wirkt.
Was sich auf der Sofaplanet-CD "Sternzahl: unendlich" noch nach softem,
pseudo-intelligenten Poprock anhört, wandelte sich auf der Bühne in
energische, aber gleichzeitig komplexe Musik, die einem das wohlige Gefühl
gibt, dass der Abend sich gelohnt hat. Ein weiteres wohliges Gefühl
verstrahlte die Bühnenausstattung, es wurde recht heimisch. Auch ein
psychedelisch-leuchtender Weihnachtsbaum wurde aufgestellt.
Nahezu jedes Lied wurde mit einer kleinen Geschichte eingeleitet, eine
kleine Rap-Einlage mit anschließendem Breakdance und andere Gags lockerten
das Geschehen zusätzlich auf.
Nach dem Auftritt standen beide Bands den Fans noch einige Zeit für
Autogramme zur Verfügung.
Ein harter Abend, waren doch beim Konzert am Vortag in Hannover auch nicht mehr
Zuschauer, da sozusagen nebenan Echt und Fury in the Slaughterhouse für lau
spielten. Hier lag es jedoch an etwas anderem:
Die Idee war gut, doch die Welt noch nicht bereit.
Mac Mende
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