Musik an sich
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Bob Geldof - Sex, Age & Death
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(Eagle)
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Rock
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Bob Geldof hat mehr als Musikgeschichte geschrieben. Er ist zum
Wanderer nicht nur durch musikalische Welten geworden. Seine Karriere
spannt einen weiten Bogen. Am einen Ende stehen die Boomtown Rats,
eine der etwas anspruchsvolleren Punk Bands.
Am anderen Ende befindet sich das Live Aid-Festival, das
ihm den Ritterschlag durch die englische Königin und beinahe den
Friedensnobelpreis eingebracht hat. Lange hat man nichts von ihm
gehört. Nun kommt unter dem kurzen Banner Geldof ein neues Solo-Album
auf den Markt, das die Extreme seiner Karriere auf merkwürdige Art
ausleuchtet.
Das Äußere lässt, obwohl in elegant zurückhaltendem grau-blau gehalten,
an die anstößigen Punk-Jahre denken. Dem Betrachter begegnet ein
"Explicit Lyrics"-Aufkleber und eine nur mit BH bekleidete Blondine - aus
einer Perspektive betrachtet, die nur eindeutige Schlüsse zulässt.
DIESES Versprechen löst die Musik kaum ein. Geldof klingt über weite
Strecken wie ein gezähmter Dylan. Passend zur Farbgebung des Covers
könnte man das vornehm zurückhaltend nennen. Böse Zungen werden
von gepflegter Langeweile sprechen. Mich packt jedenfalls keiner der
Songs. Auch nach mehrmaligem Durchhören fällt es mir schwer mich an
irgendeines der Stücke zu erinnern.
Dabei bin ich ganz sicher kein Geldof-Hasser. Geldof-Neulingen empfehle ich den
Griff in den Backkatalog. "The happy Club" von 1992 ist eine wunderbare
Pop-Rock-Scheibe.
Norbert von Fransecky
9 von 20 Punkten
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