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Musik an sich
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Jimmy Witherspoon - Blue Spoon / Spoon in London
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(Prestige)
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Blues
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Zwei alte Alben auf einer neuen CD, so stelle ich mir ein anständiges Re-Release vor. In diesem Fall
sind es "Blue Spoon" und "Spoon In London" des Blues Sängers Jimmy Witherspoon. Auffällig ist dabei
der harte Schnitt zwischen den beiden Alben: Während "Blue Spoon" (1964) sich noch ausschließlich mit
"normalem" Blues beschäftigt vernimmt man auf "Spoon In London" (1965) frühen Rock`n Roll.
Der erste Teil klingt allenfalls durchschnittlich, nach heutigen Maßstäben ist diese Art von Blues einfach nicht
mehr aufsehenerregend genug. Trotzdem lässt sich auch hier der eine oder andere gute Song finden, etwa das schnelle
"Back To New Orleans", welches sich stark von den übrigen, meist langsamen und "schnulzigen" Stücken abhebt.
Im zweiten Teil der CD sieht es da schon viel erfreulicher aus. Hier wurde die Klavier- und Gitarrenbegleitung
gegen eine größere Band mit Bläsern und Backgroundsängerinnen ausgetauscht, was wesentlich rockiger wirkt.
Die Bläser lassen das Ganze ein wenig nach Swing Jazz klingen und machen die Musik gleich viel interessanter.
Besonders gelungen sind zum Beispiel "Free Spirits", "Man Don`t Cry" und das countryartige "Room For Everybody".
Dass Witherspoon auch als Rockstar noch in der Lage ist Schnulzen zu singen beweist dagegen "In Never Thought I`d See The Day".
Fazit: Ein passables Re-Release, an dem man sehr schön die Entwicklung vom Blues zum Rock`n Roll nachvollziehen kann.
Hendrik Stahl
12 von 20 Punkte
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