Partisans
Nit De Nit
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Live aufgenommen im Vortex Jazz Club in London am 25. Und 26. September 2018 präsentiert uns die Band Partisans einen Reigen lebendiger Musik. Die dem Bebop oft eigene Hektik wird bestens wiedergegeben mit der Einleitung des ersten Songs. Dabei gehören lediglich die ersten vierzehn Sekunden dem Titel “Klact-Oveeseds-Tene“ dem Charlie Parker-Song. Doch auch der Rest ist offensichtlich infiziert und packt den Geist des Bebop in ein Fusion-Gewand.
Die Leiter der Band, Gitarrist Phil Robson und Saxofonist Julian Siegel, mit Unterstützung der grandios anpassungsfähigen Rhythm Section, bringen den Begriff Fusion ohnehin in ein neues Licht, und das seit dem Debüt-Album aus 1997. Das ist weder jene Fusion, die Jazz und Rock versuchte, zu einen und auch nicht jene, die vom federnden Groove des Soul-Einflusses lebte, sondern hier jazz es, swingt es, rockt es, und das alles gleichzeitig. Im Grunde genommen ist es mehr Jazz, denn es swingt mitunter rasant und vehement, ein irres Tempo liegt die Band mit dem Titelsong vor, Siegel’s Spiel erinnert an John McLaughlin und Drummer Calderazzo lässt etwas von Tony Williams durchklingen in seinem akzentuiertem Spiel.
Interessant ist es, einen völlig untypischen Song zu entdecken – Davie Bowie’s “John, I’m Only Dancing“. Schleppend gleitet das Stück in ein etwas bluesig orientiertes Umfeld, bleibt letztlich jedoch relativ frei im Ausdruck und man legt sich offensichtlich nicht auf eine feste Struktur fest. Da muss man sich dann schon an das fett rockende “The Overthink“ halten, dass zwischendurch immer wieder gnadenlos brettert, aber um im nächsten Moment wieder locker und leicht swingend davonzufliegen.
Nun, wie soll man die Musik nun bezeichnen? Vielleicht könnte so etwas wie Electro-Post-Bop passen? Auf jeden Fall wird fusioniert, der Sound ist frech und frisch und mitreißend. Ein wenig beschaulicher und besinnlicher wird es mit dem fliegenden “Eg“, und rockender Rhythmus mit gutem Groove empfängt uns mit “Pork Scratching“. “Last Chance“ ist das längste Stück und weist sanfte folkloristische Töne auf, bevor es nach gut zweieinhalb Minuten dann doch wieder energisch zu wilden Eruptionen ausufert, die ein wenig an die Anfänge des Jazz Rocks der Siebziger erinnern, Tony Williams Lifetime oder Miles Davis beispielsweise, aber auch ein Hauch des Mahavishnu Orchestra’s ist nicht von der Hand zu weisen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Klact-Oveeseds-Tene Intro Max (0:14/8:04)
2 That’s Not His Bag (6:14)
3 Nit De Nit (5:57)
4 John, I’m Only Dancing (9:02)
5 3:15 (On The Dot) (4:59)
6 The Otherthink (6:15)
7 EG (9:39)
8 Pork Scratching (6:04)
9 Last Chance (10:40)
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Besetzung |
Phil Robson (guitar)
Julian Siegel (tenor and soprano saxophone, bass clarinet)
Thaddeus Kelly (bass)
Gene Calderazzo (drums)
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