Alarm

Sigma


Info
Musikrichtung: Gitarren Rock

VÖ: 28.06.2019

(Rough Trade)

Gesamtspielzeit: 46:50


Vor ziemlich genau 35 Jahren haben The Alarm sich für immer in mein musikalisches Herz geschrieben – um genau zu sein: am 25. August 1984 in der Zeit von 20:29 bis 21:49 Uhr. In diesen 80 Minuten standen sie auf der Open Air Bühne der Loreley – europaweit live übertragen beim zweiten Loreley Festival des WDR-Rockpalast.

Ich habe gar nicht erwartet, dass Sigma an dieses Konzerterlebnis heranreicht. Zum einen habe ich die Band bislang auf keinem Studio-Album so erlebt, wie damals; was aber nicht die Schuld der Studioalben war, sondern an dem überragenden Auftritt lag, den ich damals glücklicherweise auf Cassette aufgenommen habe – die heute noch regelmäßig ihren Weg in den Recorder findet. Zum anderen hatten mich die Alben, die ich nach dem Debüt Decleration noch gehört haben, nicht mehr so mitgerissen.

Vor diesem Hintergrund ist Sigma zwar keine Sensation, aber alles andere als eine Enttäuschung. Das Album startet mit drei gelungenen Gitarrenrockern. Das kraftvolle „Blood red viral Black“ erinnert an die Nähen zu frühen U2, die The Alarm immer schon hatten. Dem knackigen „Can you feel me“ folgt dann der melodische Ohrwurm „Brighter than the Sun“.

Der Power Rocker „Love and Understanding” hat einen leichten Folkeinschlag und greift damit eine Tradition der frühen The Alarm-Alben auf, die sonst leider nicht mehr gepflegt wird. „Prisoners“ liefert dann wieder einen Refrain, der im Ohr bleibt, wird aber noch zwei Mal getoppt; zum einen von dem zwar nicht schnellsten, aber druckvollsten Song des Albums. „Heroine“ beginnt sehr ruhig, schwingt sich dann aber zu einer der beeindruckendsten Nummern des Albums auf. Der packende Longtrack „Armageddon in the Night“ ist eine fast progressive Nummer mit tollen Atmosphären, Mundharmonika- und Orgel-Passagen.

Wie gesagt, Sigma kann nicht an das Frühwerk von The Alarm anknüpfen; ich bereue es aber in keinster Weise, es mir angetan zu haben. Sollten die Truppe mal live in eurer Region auftauchen, sollten man sich das unbedingt ansehn.



Norbert von Fransecky



Trackliste
1Blood red viral Black 3:12
2 Can you feel me 3:06
3 Brighter than the Sun 3:39
4 Time 3:38
5 Psalm 3:45
6 Equals 3:17
7 Love and Understanding 3:54
8 Prisoners 3:55
9 The white Count 3:33
10 Heroine 4:07
11 Armageddon in the Morning 7:25
12 Two Rivers (Reprise) 3:19

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