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Running Wild
Rapid Foray
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Rock’n‘Rolf hat sich seit dem letzten Album Resilient satte drei Jahre Zeit gelassen und kommt nun mit dem Nachfolger Rapid Foray aus den Startlöchern. Als alter Running-Wild-Fan - die Alben Death Or Glory, Port Royal und vor allem Blazon Stone sind für mich ganz starke Scheiben - bin ich natürlich immer gespannt, was Rolf für neue Stücke komponiert hat.
„Black Skies, Red Flag“ zeigt die typischen RW-Trademarks vom Fleck weg. Schnell und wuchtig, wie man es von den oben genannten Alben gewohnt ist. Rolf singt klasse und die Gitarrenarbeit ist wie immer eine Liga für sich. Der Sound der Scheibe ist für mich absolut in Ordnung. Es klingt satt und druckvoll, ohne ein Computerfeeling zu erzeugen. Bei „Warmongers“ startet alles mit einem typischen Schrei von Rolf. Er ist wieder zurück und hat hörbar Spaß bei den neuen Stücken.
Insgesamt hat die Scheibe eine viel größere Homogenität als Shadowmaker oder Resilient. Die Stücke erinnern mich fast alle an die oben genannten Scheiben. Wobei man natürlich auch sagen muss, dass die Stücke nicht die Hookline-Dichte der Klassikeralben erreichen. Aber die Songs sind interessant, wirklich kein Stück langweilt mich oder nervt und die Scheibe wächst mit jedem weiteren Hören.
Der Titelsong „Rapid Foray“ ist mit einem tollen Refrain ausgestattet. Auch die Chöre sind gut, könnten aber generell noch viel kräftiger klingen. Ich habe den Eindruck, dass Rolf sich definitiv einige der obigen Alben als Vorbereitung zum Songwriting angehört hat. Besonders lobenswert finde ich die Tatsache, dass hier eine Band am Start ist, die an den Songs hörbar beteiligt ist. Peter Jordan ist ein mittlerweile alter Kampfgefährte und mit Ole Hempelmann (Bass) und Michael Wolpers (Schlagzeug) hat er längst vergangene Musiker wieder ausgegraben. Michael Wolpers war bei Victory aktiv und Ole Hempelmann war Bassist bei den berühmt-berüchtigten Thunderhead. Beide waren beim letztjährigen Wacken-Gig dabei und schon allein diese Tatsache finde ich sehr erfreulich.
„By The Blood In Your Heart” ist der eingängigste Song der Scheibe. In der Mitte ist er mit einem schönen Dudelsack-Solo ausgestattet und klingt auch sonst sehr lässig. „Nautilus“ lässt die alte Tradition von „Evilution“ wieder aufleben - es ist seit langem wieder ein Instrumental auf einem RW-Album gelandet. „Blood Moon Rising“ lässt mich als alten CCR-Fan natürlich vom Titel her schon mal schmunzeln. Der Song selbst gefällt mir sehr gut und macht Laune. „Into The West“ wurde beim letztjährigen Wacken-Auftritt live präsentiert und klingt auch auf CD überzeugend. Mich erinnert der Song an das legendäre „Little Big Horn“. Geil! „Last Of The Mohicans“ beginnt mit einem gesprochenen Intro, das früher bei diversen Songs z. B. „Calicko Jack“ oder „Uaschitschun“ schon zum Einsatz gekommen ist. Mir gefällt der Titel sehr gut. Der Refrain ist äußerst gelungen und es zeigt einmal mehr die Liebe zum Thema „Indianer“, für die Rolf schon immer eine Schwäche hatte.
Mir gefällt die Scheibe! Es klingt zu 100 % nach Running Wild, die Songs machen Spaß und man merkt ihnen an, dass viel Herzblut dahinter steckt. Mich würde es freuen, wenn die Band in dieser Konstellation zusammen bleibt und die Songs zukünftig auch gemeinsam ausarbeitet. Dass Rolf keine Touren mehr macht, hat er mir 2013 in einem Interview bereits erzählt. Trotzdem wären deutschlandweite Festivalauftritte 2017 - damit meine ich auch in Süddeutschland - eine feine Sache. It’s time to raise your fist!
Stefan Graßl
Trackliste |
1 | Black Skies, Red Flag | 4:44 |
2 |
Warmongers | 4:29 |
3 |
Stick To Your Guns | 5:08 |
4 |
Rapid Foray | 4:47 |
5 |
By The Blood In Your Heart | 5:27 |
6 |
The Depth Of The Sea - Nautilus (instr.) | 3:53 |
7 |
Black Bart | 5:06 |
8 |
Hellestrified | 4:22 |
9 |
Blood Moon Rising | 4:20 |
10 |
Into The West | 4:34 |
11 |
Last Of The Mohicans | 11:11 |
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Besetzung |
Rock N’ Rolf – vocals, guitars
Peter Jordan – guitars
Ole Hempelmann – bass
Michael Wolpers – drums
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