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New Model Army

Winter


Info
Musikrichtung: Alternative Rock

VÖ: 26.08.2016

(earMUSIC / Edel)

Gesamtspielzeit: 58:20

Internet:

http://www.newmodelarmy.org
https://www.facebook.com/NewModelArmyOfficial


Between Dog and Wolf war vor drei Jahren ein ziemlich spannendes Hörerlebnis, das New Model Army neu erstarkt, hungrig und trotz der langen Bandgeschichte spiel- und experimentierwillig präsentierte. Das hätte man dem alten Schlachtross vielleicht nicht mehr zugetraut. Da ist es natürlich spannend, ob die Band das noch einmal wiederholen kann.

So eine deutliche Standortbestimmung durfte man mit dem neuen Werk wahrscheinlich nicht erwarten. Aber trotzdem war der erste Höreindruck etwas befremdlich. Denn Winter ist ein ziemlich kantiges, aggressives, manchmal auch etwas niederschlagendes Album, das einen mit ziemlicher Wucht ins Gesicht tritt. Man muss schon etwas unter die Oberfläche blicken, um es ins Herz zu schließen. Ist der Knoten allerdings erst geplatzt, kann man auch hier wieder einiges Mitreißendes entdecken, selbst wenn die Zeit der ganz großen NMA-Hymnen anscheinend vorbei ist.

Die Songs klingen sehr direkt, auch ohne sich gleich als Ohrwürmer festzusetzen. Der Charme des spannenden Vorgängers scheint noch durch und wird durch die Dringlichkeit von Klassikern wie The Ghost of Cain oder Thunder and Consolation angefeuert. Was man allerdings sofort spürt ist die Wut, die Leidenschaft und das Feuer das in den Songs, speziell in den Texten brodelt, die stets fast vor der Explosion stehen.

Anfangs interpretiert man so manchen Text als die Worte eines alternden, verbitterten Mannes. Doch der Eindruck täuscht. Denn Justin Sullivan ist immer der alte, rastlose Kämpfer und Ankläger der er immer war. Und so klingen seine Songs auch vom Grund auf ehrlich. Man muss den Mann einfach mögen.

Ob man allerdings dieses Album mag, ist am Ende doch leider Geschmackssache. Ist der Entdeckerwille aber geweckt, findet man einiges das mitreißt. Sei es das Eröffnungstriple aus „Beginning“, „Burn The Castle“ und „Winter“ oder der Atmo-Rock von „Weak and Strong“, das schon regelrecht brutale „Devil“, das nach Erlösung greifende „Part The Waters“ sowie das folkig startende und doch überraschend hymnisch durchstartende „Die Trying“.



Mario Karl



Trackliste
1Beginning6:53
2 Burn The Castle3:11
3 Winter4:20
4 Part The Waters4:27
5 Eyes Get Used To the Darkness4:42
6 Drifts4:29
7 Born Feral6:31
8 Die Trying3:38
9 Devil4:32
10 Strogoula4:12
11 Echo November3:02
12 Weak and Strong4:21
13 After Something4:02
Besetzung

Justin Sullivan (Gesang, Gitarre)
Michael Dean (Schlagzeug)
Dean White (Keyboard)
Marshall Gill (Gitarre)
Ceri Monger (Bass)


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