Musik an sich


Reviews
Nils Petter Molvær

Buoyancy


Info
Musikrichtung: Fusion der besonderen Art

VÖ: 02.09.2016

(OKeh)

Gesamtspielzeit: 45:08

Internet:

http://www.nilspettermolvaer.com/
http://uk-promotion.de/home/


Der norwegische Trompeter Nils Petter Molvær wurde am 18. September 1960 in Langevåg auf der Insel Sula, Norwegen geboren.
Mittlerweile gilt er als einer der Pioniere der Fusion von Jazz und elektronischer Musik.
Den 1960 geborenen Trompeter lernte ich durch eine Produktion auf dem Plattenlabel ECM Records kennen.
1985 war es, da erschien die CD der Gruppe Masqualero, "Bande À Part". Molvær gelang zusammen mit Tore Brunborg, Jon Balke, Arild Andersen und Jon Christensen eine sehr packende Musik. 1987 und 1990 sollten "Aero" und "Re-Enter" folgen. Auch auf ECM veröffentlichte Molvær dann eine Platte, die wohl entscheidend für seinen weiteren Bekanntheitsgrad gewesen sein dürfte: Das war 1997 die CD "Khmer".

Jazz, Ambient, House, Electronik, Elemente aus Pop, Rock und Hip Hop, alles Zutaten, aus denen Molvær eine eigene Landschaft schuf. Eine Landschaft, die die Kälte der Polargebiete, die Rauheit norwegischer Fjorde widerspiegelt, aber auch Hitze beinhaltet.
Buoyancy, so der Titel der neuen Platte, und das kann übersetzt bedeuten: Schwungkraft, Beschwingheit, Frohmut, Lebhaftigkeit, statistischer oder hydrostatischer Auftrieb. Nun, in Verbindung mit seinem Ruf lässt das auf hochinteressante Musik schließen.
Nie moderner Technologie gegenüber abgelehnt, hat der Trompeter auch nun erneut eine teils unberechenbare unwiderstehlich fesselnde Mischung geschaffen, die zärtlich, robust, radikal, verträumt, kühl und zugleich voll menschlicher Wärme klingt.

Mit an Bord sind erfahrene Musiker, der 1969 geborene Gitarrist Geir Sundstøl, der sich bereits auf sehr vielen Produktionen veröffentlicht hat und auch hier ein großes Aufgebot von Saiteninstrumenten auffährt, der Bassist Jo Berger Myhre, 1984 geboren, auch in der Vergangenheit solo als auch in Bands recht rege, und an Schlagzeug und Perkussion der 1971 geborene Erland Dahlen, am bekanntesten sicher durch seine Zusammenarbeit mit der Band Madrugada.

Insofern ist Vielseitigkeit garantiert, um sicherzustellen, dass Musik entsteht, die ungewöhnlich ist und geeignet ist, uns auf eine Reise in eine teils hypnotisch wirkende Traumwelt mitzunehmen. Hierbei stehen keine solistischen Ausprägungen im Vordergrund, wichtig scheint den Musikern der Gesamtsound zu sein, die Integration einzelner Elemente in ein Kollektiv.
Sehr gelungen ist der Spagat zwischen elektronischer Ausrichtung und natürlich klingenden Elementen wie zum Beispiel vom Double Bass, und wenn darüber die Trompete des Leaders einsam zu schweben scheint und abzutauchen in einen norwegischen Fjord, und man hineingesogen wird in diesen Zustand, kann es durchaus sein, dass im nächsten Moment nicht nur nordisch geprägte Klänge durch den Raum schweben, sondern auch Elemente aus Nah- und Fernost stilbestimmend zur Hand genommen werden. So bleibt trotz der Dichte Raum für Überraschungen, zum Beispiel, wenn eine für dieses Genre ungewöhnliche Pedal Steel eingesetzt wird. Ein grandioses Album!



Wolfgang Giese



Trackliste
1 Ras Mohammed (5:28)
2 Gilimanuk (3:48)
3 Moute Cave (1:58)
4 Jackson Reef (4:41)
5 Puri Jati (3:48)
6 Lamna Reef (3:51)
7 Amed (9:16)
8 Martoli Bridge (2:02)
9 Kingfish Castle (4:53)
Bonus Track:
10 Maddagala (5:18)
Besetzung

Nils Petter Molvær (trumpet, electronics, voices, loops, handclaps)
Geir Sundstøl (pedal steel, shankar guitar, electric guitar, guitar banjo, national resonator guitar, handclaps)
Jo Berger Myhre (double bass, bass-, baritone-, 12-string- and electric guitars, synths and electronics, radio and noises, handclaps)
Erland Dahlen (drums, handbells, blossombells, rackbells, marching toms, drum machine, frame drums, log drum, xylophone, metalplate, piano, shakers, knives and forks, handclaps)



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