Kaurna Cronin
Southern Loss
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Und erneut tourt der junge Australier Kaurna Cronin durch Europa, dieses Mal mit einer neuen CD im Gepäck, Southern Loss.
Eigenen Angaben zufolge beschreibt er die Aussage des Albuma als “A homage to a land I call Home”.
Eingespielt in einem eigenen Studio in den Hügeln der Heimatstadt Adelaide kann man die Musik also auch als Liebeserklärung an die Heimat betrachten. Doch, so denke ich, geht es inhaltlich darüber hinaus. Denn auch Themen, die Menschen außerhalb Australiens betreffen, werden angesprochen.
Alle Texte sind im Booklet abgedruckt, und Kaurna hat zu jedem Song einen kurzen Kommentar hinzugefügt. So erfahren wir zum Eröffnungssong, dass Adelaide einst auf dem Land von Ureinwohnern namens Kaurna gegründet wurde, und dass seine Eltern daher seinen Vornamen wählten, und “Never Get You Off My Mind“ entstand demnach aus Eindrücken während seiner Sommertour 2015 in Europa. Überhaupt stecken in des Künstlers Texten sehr viel Emotionen, sehr lyrisch spielt er mit Worten, Texte und Musik bilden somit eine stimmige Einheit.
“Forgetting The Blue“, diesen Song mag ich sehr gern, er wurde bei der letzten Tournee vorgestellt, ist natürlich auch auf der neuen Platte, die in Europa erneut über Songs & Whispers aus Bremen erschienen ist, jener Agentur, die auch wieder die Tournee organisiert hat. Dieses Mal ist Kaurna im Trio unterwegs, und so wird dem Publikum die Gelegenheit geboten, die Songs eher so zu erleben, wie sie auch auf Platte gebannt wurden.
Hinsichtlich der Musik ist festzustellen, dass sie noch mehr verfeinert wurde, die Arrangements und die Interpretationen noch professioneller gestaltet wurden und nun nur noch der letzte Kick zum internationalen Durchbruch fehlt. Denn in dieser Musikrichtung bzw. in ähnlicher Ausrichtung haben sich mittlerweile bereits Künstler wie der Belgier Milo etabliert. Und so hoffe ich, dass Kaurna mit dieser Platte und reichlich Radioeinsatz ein wenig weiterkommen möge.
Auffällig ist jedoch noch, dass sich wie bei den Vorgängern einige Melodienfolgen erneut gelegentlich wiederholen. Einerseits kann man daraus zwar auch eine Art Markenzeichen ableiten, andernfalls sollte der Künstler aufpassen, dass ihm dabei nicht die Kreativität und die Ausschau nach neuen Songs langfristig auf der Strecke bleiben. Zum Beispiel erinnert “Black Cotton“ dann doch ein wenig an “Run Boy“, bei dieser Phrase mit der hohen Stimme, aber nur hinsichtlich dieser Verwendung, denn ansonsten bringen die Streicher ein anderes Flair in diesen Song. Auch ist es zum Beispiel ein Stück wie “Lavender Bay“, das frischen Wind in die Musik bläst.
Und unverkennbar ist mittlerweile Cronin’s Stimme, es sollte leicht fallen, ihn unter Vielen herauszuhören, und das ist diese gewisse Individualität innerhalb von Heerscharen von „Superstars“, die oft verzweifelt versuchen, ihre Vorbilder stimmlich nachzuahmen. Kaurna verfügt über seinen ganz eigenen Ausdruck, und so hat sich ein eigenes Profil herausgeschält, das dem Künstler bereits einen großen Wiedererkennungswert beschert.
Musikalisch passt erneut die Schublade Folk Rock, mit verschiedenen Zutaten gespickt.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Passion Parade (3:37)
2 Don’t Grow Up To Fast (3:00)
3 Forgetting The Blue (3:14)
4 Never Get You Off My Mind (3:13)
5 Black Cotton (4:26)
6 I Killed My Own (4:10)
7 Lavender Bay (3:34)
8 Always Never Alone (3:54)
9 5019 (3:20)
10 Limping Dove (3:59)
(all songs written and produced by Kaurna Cronin)
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Besetzung |
Kaurna Cronin (vocals, acoustic guitars, harmonica, percussion)
Tom Kneebone (electric guitars, vocals)
Kiah Gossner (electric bass, fretless bass, double bass)
Davis Resce (drums)
Aaron Nash (organ, grand piano)
Julian Ferraretto (strings)
Delia Obst (vocals)
Laura Knowling (vocals)
Tara McHenry (vocals)
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