The Dizzy Gillespie Octet
The Greatest Trumpet Of Them All
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The Greatest Trumpet Of Them All, na, mit diesem Plattentitel hat man sich seinerzeit, 1958 war es, aber recht marktschreierisch weit aus dem Fenster gelehnt!
Außer Frage steht, dass Dizzy unter den führenden Jazztrompetern sicher in der Spitzengruppe zu finden ist. Doch wer nun wirklich die Nummer Eins ist oder war, unterliegt sicher verschiedenen Bewertungsmaßstäben.
Eingespielt wurden die Aufnahmen am 17.Dezember 1957 in New York, zu finden sind sie auf dieser CD mit den Tracks eins bis acht.
Als Bonus spendiert man uns Jazzliebhabern eine rare Session aus Paris, vom 1.Mai 1958.
Im Gegensatz zu vielen anderen Platten des Startrompeters fällt bei dieser Platte auf, dass er relativ zurückhaltend agiert. Vielleicht sind es die Arrangements von Benny Golson und Gigi Gryce, vielleicht ist es auch die Tatsache, dass Dizzy sich die Solistenrolle mit gleich mehreren Spitzenkräften teilen musste, dass diese Aufnahmen nicht zu seinen Spitzenleistungen zählen, gleichwohl aber Musik auf hohem Niveau bieten. Und das gilt auch dann, wenn die Musik leicht in Richtung typischer Unterhaltungsmusik schwenkt, wie etwa beim Titel Sea Breeze, der sich wirklich einem breiterem als dem reinen Jazzpublikum zuwendet.
So ist Musik entstanden, die weniger packend ist als so manch andere Produktion, auf der ein oft wildes Feuer entfacht wurde, hier lodert es eher beschaulich, aber auch das ist unterhaltend.
Als Bonus werden uns vier Titel spendiert, die von einer Jam-Session-Atmosphäre leben.
Seinerzeit nahmen die Musiker Musik für einen Soundtrack auf, für den französischen Film Les Tricheurs. Nicht alle Songs mit Dizzy wurden seinerzeit benutzt, aber durch die Hinzunahme der nicht für den Film verwendeten Titel haben wir nun die Gelegenheit, diese vier Stücke entspannt und ganz locker über die überwiegend lange Spielzeit dahin fließen zu hören.
Und bei Get Happy kann man ihn dann auch noch kräftig spüren, den allgegenwärtigen hitzigen Geist des Be Bop, ein grandioser Song! Ganz besonders glänzt auch der Pianist Oscar Peterson, aber letztlich sind alle Soli mitreißend und voller Energie.
Fazit: Vielleicht nicht The Greatest Trumpet Of Them All, aber mindestens One Of The Greatest Trumpet Of Them All, nicht wahr?
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Blues After Dark (6:31)
2 Sea Breeze (3:19)
3 Out Of The Past (5:35)
4 Shabozz (6:03)
5 Reminiscing (4:52)
6 A Night At Tony's (5:14)
7 Smoke Signals (5:06)
8 Just By Myself (4:50)
9 On The Alamo (9:46)
10 Get Happy (7:18)
11 Sweet Georgia Brown (10:08)
12 Mic’s Jump (2:19)
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Besetzung |
Dizzy Gillespie (trumpet)
Henry Coker (trombone - #1-8)
Gigi Gryce (alto saxophone - #1-8)
Benny Golson (tenor saxophone - #1-8)
Pee Wee Moore (baritone saxophone - #1-8)
Ray Bryant (piano - #1-8)
Tommy Bryant (bass - #1-8)
Charlie Persip (drums - #1-8)
Sonny Stitt (alto saxophone - #9-11)
Coleman Hawkins (tenor saxophone - #9)
Stan Getz (tenor saxophone - #10, 11)
Oscar Peterson (piano - #9-12)
Herb Ellis (guitar - #9-12)
Ray Brown (bass - #9-12)
Gus Johnson (drums - #9-12)
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