Der britische Komponist Bryn Harrison komponierte 2012 das auf nur 9 Tönen basierende Stück Vessels, welches bei seiner Uraufführung durch den Komponisten selbst auf ca. 20 Minuten Länge kam.
Nun hat sich der Pianist Philip Thomas das Stück für eine Neueinspielung vorgenommen und landete am Ende bei einer Spielzeit von 76 Minuten.
Das, was nun auf der bereits 2013 veröffentlichten CD gelandet ist, ist sicher keine einfache Kost und auch ein wenig zwiespältig. Thomas spielt die perlenden Klänge in einer großartigen Atmosphäre ein. Das heißt, dass man den Raum der Aufnahme hören kann. Man hört die Pedale mitunter quietschen, Klackergeräusche und vor allem den großen und großartigen Hall der sein Instrumente trotz der wenigen Töne orchestral oder besser sehr raumfüllend klingen lässt. Auch erfüllen den Hörer die Klänge zunächst mit Eindrücken - welcher Art, liegt immer im Ohr des Hörers.
Doch reichen diese positiven Seiten der Aufnahme nicht dazu aus Vessels über 76 Minuten spannend bzw. entspannend werden zu lassen. Ohne die originale Grundlage zu kennen glaube ich, dass die Urlänge von 20 Minuten völlig ausreichend war, da die hier vorliegende Version sich am Ende doch ein wenig in seiner Länge verliert.