Elvin Bishop
Can’t Even Do Wrong Wright
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Mit Elvin Bishop habe ich im Laufe der Jahre schon viel Zeit verbracht.
Der am 21.Oktober 1942 in Kalifornien geborene Musiker begleitet mich, seit ich seine recht eigensinnig wirkende Spielweise auf der Gitarre kennenlernte, als er Bandmitglied der Paul Butterfield Blues Band war. Hierbei handelte es sich um das Album East West. Das bereits ein Jahr früher entstandene Album lernte ich erst später kennen. Beiden Platten war jedoch gemein, dass sich zwei Gitarristen einander anstachelten. Elvin’s ‘Nebenbuhler‘ war Mike Bloomfield, doch beider Beiträge wirkten nie wie Konkurrenz. Der auf East West enthaltene Jazztitel Work Song, für mich noch immer ein wahrer Klassiker in dieser Interpretation, ist ein gutes Beispiel für die unterschiedliche Spielweise der beiden Gitarristen.
Nun denn, 1968 formierte Elvin dann seine erste Band, die auch ein Jahr später zu einer Plattenveröffentlichung führte. Diese Platte ist auch heute noch für mich ein wichtiger Teil der Entwicklung der Bluesmusik weißer Prägung, enthält sie einen hohen Grad an Individualität.
Viele viele Platten später, mit Ausflügen in unterschiedliche Musikrichtungen, ist Bishop nun zu Alligator Records zurückgekehrt und zu seiner eigenen Vorstellung von Blues. Und das ist auch sehr gut so.
Denn gleich vom ersten Augenblick des sofort fesselnden Auftaktsongs an steht fest, dieses wird eine gute Bluesparty!
Fünf eigene Titel und fünf klassische Bluessongs formen das Gerüst dieses infizierenden Mixes. Dabei helfen ihm einige nicht gerade unbekannte Musiker, wie Charlie Musselwhite oder der als Sänger von Jefferson Starship und Starship bekannte Mickey Thomas, sowie der Gitarrist Bob Welsh.
Beim Song mit Thomas, Let Your Woman Have Her Way meinte ich zunächst, eine weibliche Stimme zu hören, doch weit gefehlt. Der Sänger vermag hierbei ein hervorragendes Rhythm & Blues-Feeling zu vermitteln.
Bishop’s Stimme selbst ist, nachdem er seinerzeit auf seiner ersten Soloplatte mitunter ein wenig skurril klang, mittlerweile erheblich gereift und darüber hinaus klingt er manchmal gar wie ein farbiger Sänger, zumindest gleich beim Auftaktsong.
Als Bekenntnis zu guten alten Bluesstilen mag der Titel des dritten Songs gelten, singt er hier doch I’m Old School, und genauso ist die Musik auch oft, ohne jedwede Anbiederung an moderne Trends des Bluesrocks oder zu modernen vordergründigen Effekten, wie sie heutzutage von Flinkfingern wie Bonamassa und Co. zuhauf geboten werden.
Mühelos werden verschiedene Stile integriert, seien es Anklänge an Cajun mit dem vom Akkordeon getragenen Dancin‘ oder den mit feiner Slideeinlage versehenen Klassiker Honest I Do, in dem auch ein Akkordeon mitwirkt, eine ganz tolle neue Interpretation ist hier gelungen!
Und mit Hey-Ba-Ba-Re-Bop swingt es ganz cool und mit diesem Gute-Laune-Song werden wir entlassen.
Somit ist endlich wieder einmal eine aktuelle Bluesproduktion entstanden, bei der es Spaß macht, zuzuhören und auch noch zu genießen.
Wolfgang Giese
Trackliste |
1 Can't Even Do Wrong Right [Bishop] (3:47)
2 Blues With A Feeling [Jacobs] (4:16)
3 Old School [Bishop/Jordan] (3:59)
4 Let Your Woman Have Her Way [Bishop] (4:57)
5 No More Doggin' [Gordon/Bihari] (4:20)
6 Everybody's In The Same Boat [Bishop] (4:12)
7 Dancin' [Bishop] (3:11)
8 Honest I Do [Abner] (3:46)
9 Bo Weevil [Bartholomew/Domino] (3:42)
10 Hey-Ba-Ba-Re-Bop [Hamner/Hampton] (3:36)
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Besetzung |
Elvin Bishop (guitar, vocals)
Bob Welsh (guitar, organ –#4, bass - #3, piano – #2)
Steve Willis (piano, accordion, background vocals)
Ed Earley (trombone, background vocals)
Ruth Davies (bass)
Bobby Cochran (drums, background vocals)
Mickey Thomas (vocals - #4, harmony vocals - #2)
Charlie Musselwhite (harmonica - #3, 5)
Willie Jordan (cajon - #3, vocal harmony - #1, 3, 9)
June Core (drums - #1)
Steve Evans (bass - #2, 4)
Emily Bishop (background vocals - #7)
Kristen Lindsat (background vocals - #7)
Susan McKay (background vocals - #7)
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