L’uke
Play Ukuleighties
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"Mal was anderes!" - in diese Schublade passen L‘uke wohl am besten, ansonsten bliebe wohl nur noch die mit der Aufschrift "Akustik" oder zur Not auch die mit "Sonstiges" auf dem Schild. L‘uke machen nämlich Musik, die sich so wohl sonst nur selten auf CD gebrannt findet: weiblicher Gesang, begleitet von einer Ukulele - ansonsten (fast) nichts…
Es kommt wohl nicht von ungefähr, dass der gebürtige Niedersachse Daniel Adler im kurzen, englischen Begleittext der CD gerade TRIO als Einfluss erwähnt - deren Minimalismus, Stephan Remmlers Casio und auch ihre Zeit der Achtziger mag hier beim Debüt Play Ukuleighties Pate gestanden haben. Wie es der Name als Wortspiel schon andeutet, bekommen wir hier ausnahmslos bekanntes Liedgut aus den Achtziger Jahren nur von eine Ukulele begleitet präsentiert (Israel Kamakawiwo‘öle lässt grüßen…).
Was laut Promotext aus einer Partylaune heraus entstand, kann sich durchaus nicht zuletzt wegen der Originalität und der guten Stimme von Karin Reilly hören lassen, das Ergebnis ist aber wohl auch irgendwie Geschmackssache. Man nehme zahlreiche alte Radio-Hits jener Jahre, befreie sie vom Bombast, von der E-Gitarre, vom Drumcomputer und vom Synthesizer - also eigentlich von allem - und belasse den Gesang nur von einer Ukulele begleitet. Das mag sich im ersten Augenblick etwas langweilig anhören, hat aber doch eigentlich seinen Reiz, denn einige der gespielten Klassiker erscheinen doch in einem völlig neuen Licht - die Pet Shop Boys nur auf der Ukulele begleitet seien hier nur als Beispiel benannt. Leider kommen wir übrigens nicht in den Genuss der L‘uke’schen Version von "Karma Chamelion", da man die Rechte an diesem Stück nicht bekommen hat, aber durch diesen Hinweis auf der Rückseite der CD-Hülle wird zumindest das Album-Cover erklärt…
Unterm Strich muss man beim CD-Hören doch unweigerlich daran denken, dass diese Musik live erlebt in irgendeiner Küche auf irgendeiner Party sicherlich der absolute Knaller wäre und diese Party dadurch zu einem unvergesslichen Abend würde, auf einer sterilen CD ist das Ganze dann aber doch wenig abendfüllend - passend dazu sei die kurze Spielzeit von nicht einmal 32 Minuten erwähnt. Ansonsten aber doch eine nette, wenn auch ungewöhnliche Sache - live aber bestimmt lohnender als auf Platte.
Wer es selber einmal versuchen will: mehr zur Ukulele auf Musikansich.de: hier, hier, hier, hier oder hier.
Jürgen Weber
Trackliste |
1 | Material Girl | 2:05 |
2 |
Take on me | 2:48 |
3 |
Rebell Yell | 3:46 |
4 |
Under the milkway / Lovesongs | 3:01 |
5 |
Girl you want | 1:14 |
6 |
Call me | 2:20 |
7 |
Kids in America | 1:51 |
8 |
Happy Hour | 1:28 |
9 |
True Colours | 3:16 |
10 |
Safety Dance | 2:33 |
11 |
It’s a sin | 2:35 |
12 |
Walk like an egyptian | 2:01 |
13 |
Only you | 2:41 |
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Besetzung |
Karin Reilly – Vocals, Rattles, Casio
Daniel Adler – Ukulele, Footstomps
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