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Eastern Conference Champions
Speak-Ahh
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„Die Platte ist sehr düster“, gibt Sänger und Gitarrist Joshua Ostrander zu Protokoll, wenn das neue Album seiner Band Eastern Conference Champions zur Sprache kommt. Dabei startet der Debütnachfolger mit Attica sogar euphorisch und folkig beschwingt klingend ins Geschehen. Aber schon dort ist die Tiefe zu spüren, in welche das Trio später noch vordringen soll. Speak-Ahh ist ein sehr emotionales Album, das vor allem vom leicht genuschelt wirkenden, aber doch eindringlichen Gesang lebt. Passend dazu webt man rundherum einen angenehm, oft auch leicht schwebenden Klangteppich. Dabei ist es bemerkenswert, wie voluminös das Ganze klingt, ohne das zahllose Gitarrenspuren und Effekte ihren Weg auf die CD gefunden haben. Sprich, reduzieren statt aufblasen, scheint das neue Motto der Band zu sein.
Musikalisch gesehen kann man die Eastern Conference Champions ohne weiteres ins Indierock-Genre packen. Allerdings klingt man glücklicherweise nicht wirklich hip, als ob man mit Vollgas in die Charts schießen möchte. Und doch sind die einzelnen Songs ziemlich eingängig und ohrenschmeichelnd. Pulsierend ist ein Adjektiv, welches man ihnen nicht selten verpassen möchte. Man nehme nur das geradlinige „Hurricane“ oder das rollende „Atlas“. Das hat Drive und rockt. Die große Stärke der Band ist allerdings die einnehmende Atmosphäre, welche das Album erzeugt. Dies ist in erster Linie ein Verdienst der dynamischen Arrangements und gewitzten Songwritingideen. Wenn bei „Sunshine“ plötzlich die U2-artigen Gitarren in ein disharmonisch wirkendes Solo abtauchen, bei „Offkilter“ unvermittelt freakige Bläsersounds auftauchen oder man bei „Hell or high water“ Ohrenzeuge einer interessanten Klimax wird und man unmittelbar in einem angenehm ruhigen Part stolpert, dann hat das was.
Viele der Texte haben auch ohne ein Konzept zu verfolgen Southampton, die alte Heimat der Band, zum Thema. Leider klingt das manchmal etwas wie ein Sammelsurium von Poesiealbumsprüchen. Die Art der Lyrik passt auf ihre Art aber zur Musik. Also sieht man darüber gerne hinweg. Denn im Ganzen ist Speak-Ahh ein wirklich schönes Album einer recht eigen klingenden Band. In Europa erscheint die Platte übrigens mit einem Bonustrack. „A millions miles away“ war Teil des Twilight-Soundtracks. Und während Speak-Ahh eigentlich in sich geschlossen mit „Where from here“ zu Ende gegangen wäre, handelt es sich hierbei doch im einen feinen und nochmals recht düsteren Zusatz. Daumen nach oben!
Mario Karl
Trackliste |
1 | Attica | 4:53 |
2 |
Hell or High Water | 4:42 |
3 |
Hurricane | 2:35 |
4 |
Bull In the Wild | 2:49 |
5 |
Patience | 4:44 |
6 |
How Long | 4:04 |
7 |
Offkilter | 3:54 |
8 |
Sunshine | 4:40 |
9 |
Atlas | 4:40 |
10 |
Where from Here | 3:09 |
11 |
A Million Miles An Hour | 4:07 |
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Besetzung |
Joshua Ostrander (Gesang, Gitarre, Piano)
Grey Lyons (Schlagzeug, Synth)
Melissa Dogherty (Gitarre)
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