Tuomari Nurmio & Alamaalunan Vasarat
Arabian Kuu
|
|
|
Was für ein Brocken. Ein Brocken aus Jazz, Osteuropäischer Folklore, Rock und Pop. Tuomari Nurmio hat bereits haufenweise Veröffentlichungen herausgebracht und ich muss gestehen, ich kenne nicht eine davon. Zusammen mit Alamaalunan Vasarat und noch einigen anderen kollegen kommt nun das Album Arabian Kuu heraus. Eröffnet vom schrägen Jazz des Songs „Kolmannen linjan Mona Lisa“ fühlt man sich an den schrägen achtziger Jahre Jazz einer Clara Bley (auf z.B. dem Nick Mason Album Fiction Spots ) erinnert. Doch dann wird auf dem Standbass gezupft und mit einer Quetschkomode (Schifferklavier) düster und doch wundervoll „Rypistynyt profeetta“ dargeboten. Sehnsuchtsvoll treibt der Song dahin, die Bläser bestätigen dieses Gefühl, doch die Elektronik dröhnt unheilvoll im Untergrund. Vernöstliche Streicher im Mittelteil und dann setzt sich das sanft Gezupfte Stück fort. Erst hier fällt einem die leichte und südamerikanisch angehauchte Perkussion auf. Ein wundervoller, unvergleichlicher Song.
Das folgende Titelstück ist dann verrückter und wilder mit Jazz versetzter Balkansound. Das zerstört ein wenig die gerade aufgebaute Atmosphäre, weist aber andererseits die Vielfältigkeit des Duos auf. „Karavaani kulkee“ geht nämlich gleich wieder in die andere Richtung, gezupfter Bass, klare Perkussion und dazu leicht psychedelische Klänge und wenn die Bläser einsetzen wird man gleich wieder in den Orient gezogen. Dieses Wechselspiel der wilderen Songs und der sehnsüchtigen, eher balladesken bestimmt die ganze Scheibe, mir persönlcih liegen die ruhigen etwas besser, wenn auch die schnellen ebenso Spaß machen. Doch wenn ich das Zusammenspiel der Bläser mit dem Schifferklavier und dem gezupften Bass in „Päätön Venus“ nehme, so ist das eine unübertreffliche Atmosphäre. Es folgen noch jede Menge Knaller auf diesem Album, wie das kakophonisch traurige „Laulu no. 101“. Eigentlich gibt es keinen Ausfall auf diesem Album, nur man braucht definitiv die richtige Stimmung für diesen verrückten Brocken. Die beste Einordnung für dieses Album wäre wohl Tom Waits auf Turkey im kalten Finnland.
Garantiert kein Stoff für jedermanns Ohr, doch unverzichtbar für Leute, die auf der Suche nach anderen Sounds sind. Prächtiges Album.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Kolmannen linjan Mona Lisa | 4:43 |
2 |
Rypistynyt profeetta | 5:33 |
3 |
Arabian kuu | 4:41 |
4 |
Karavaani kulkee | 3:53 |
5 |
Kuvernöörin tytär | 2:39 |
6 |
Päätön Venus | 4:40 |
7 |
Riivattu | 2:49 |
8 |
Laulu no. 101 | 5:04 |
9 |
Lemmen jumalatar | 2:41 |
10 |
Höyhensarjan maailmanmestari | 2:39 |
11 |
Paavi roskapankissa | 2:32 |
|
|
|
|
|
Besetzung |
Hannu Nurmio: vocals, guitar
Markku Hillilä: drums, percussion
Jarno Sarkula : soprano saxophone, tenor saxophone, bass saxophone, shehnai, duduk
Miikka Huttunen: pump organ, grand piano, melodica, fluugel, percussion, electric tamborin, Teemu Hänninen: drums
Erno Haukkala: trombone, tuba, slide trumpet
Marko Manninen: cello
Tuukka Helminen: cello
|
|
|
|