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Reviews
Gwar

Lust in space


Info
Musikrichtung: (Thrash) Metal

VÖ: 21.08.2009

(AFM Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 44:35

Internet:

http://www.gwar.net
http://www.myspace.com/gwarofficial



Here in Metal Metal Land everything is loud!

Allmächtiger, die Scumdogs of the Universe sind zurück, bzw. sie sitzen immer noch auf der Erde fest und beschallen uns ein weiters Mal mit ihren Ergüssen. Eigentlich waren Gwar drauf und dran unseren blauen Planeten zu verlassen. Aber wie so oft ging dabei etwas schief und sie sind weiterhin gezwungen hier ihr Unwesen mit den unterwürfigen Planetenbewohnern zu treiben. Ergebnis ist das elfte Studioalbum der Bande, welches auf den netten Namen Lust in space hört. Wer jetzt befürchtet der Monsterhaufen sei musikalisch endgültig abgehoben, kann beruhigt werden. Auch anno 2009 bieten Gwar immer noch ihre typische Mischung aus traditionellem Midtempometal, einer Prise Thrash und Punk, dem Ungesang von Oderus Urungus, sowie dem typischen Monsterwahnsinn.

Gwar waren schon immer mehr für ihren reizvollen Liveshows voller derbem Humor, geköpften Statisten (egal ob US-Präsidenten oder Osama Bin Laden), hektoliterweise Kunstblut und andere Körperflüssigkeiten bekannt. Zudem hatten sie schon vor einem Vierteljahrhundert die Idee in Monsterkostümen über die Bühnen zu stapfen. Zu einer Zeit als Lordis Tomi Putaansuu noch mit seinen Kiss-Puppen spielte (tut er bestimmt auch noch heute). Die Musik selbst stand dabei meist im Hintergrund und war nur schmuckes Beiwerk. Die Erwartungshaltung an ein neues Gwar-Album ist da natürlich nie besonders groß. Aber ich muss zugeben, dass die erste Hälfte von Lust in space ein echter mörderischer Spaß ist, sofern man seinen guten Geschmack mal eben über Bord kippt (sollte man bei dieser Band ja sowieso).

Nach dem regelrecht epischen Titeltrack folgt mit „Let us slay“ ein wilder, brüllender Prügelsong, der für jede Menge Moshpitaction sorgen sollte. Und auch der folgende Thrasher „Damnation under god“ (erinnert fast ein wenig an Exodus) sorgt für jede Menge Wallung. Mit „The UberKlaw“ geht es ähnlich weiter, bevor es mit „Lords and masters“ glatt ein wenig Uptempo-Punk im Metalgewand Einzug hält. Ziemlich lässig das Ganze. Der Spaßmacher schlechthin ist danach allerdings „Metal Metal Land“. Dort wimmelt es zwar vor Plattitüden, aber hatte ich vorhin nicht erwähnt man sollte sein Niveau zu Hause im Schrank lassen?

Mit „Price of peace“ folgt zwar ein weiterer netter Mosh-Track, aber danach geht es steil bergab. „Where is Zog“ (mit dummen Gebrabbel am Ende) und „Make a child cry“ sind dagegen absolut nervig. Ab hier regiert dann auch wieder die übliche gwarsche Ödnis mit viel Gepolter, welches den ersten ziemlichen guten Eindruck schnell zunichte macht. Da hilft es auch nicht, dass der letzte Song fast zum Rest aufschließen kann. Da ist der Karren leider schon im Dreck. Was bleibt, ist ein über weite Strecken ziemlich spaßförderndes und überraschend gutes Album. Wer noch nie etwas von Gwar gehört hat, kann ohne weiteres hiermit seine Bildungslücke schließen. Denn „Lust in space“ ist ziemlich zugänglich. Da wäre aber noch ein Stück mehr drin gewesen, wäre der Band am Ende nicht so sehr die Luft ausgegangen.



Mario Karl



Trackliste
1Lust In Space6:12
2 Let Us Slay3:25
3 Damnation Under God3:27
4 The UberKlaw3:39
5 Lords And Masters4:52
6 Metal Metal Land3:05
7 The Price Of Peace3:37
8 Where Is Zog4:53
9 Make A Child Cry2:59
10 Release The Flies4:10
11 Parting Shot4:16
Besetzung

Oderus Urungus (Vocals)
Balsac, The Jaws Of Death (Guitar)
Jizmak Da Gusha (Drums)
Flattus Maximus (Guitar)
Beefcake The Mighty (Bass)


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