Musik an sich


Reviews
Axxis

Utopia


Info
Musikrichtung: Melodic/Power Metal

VÖ: 28.08.2009

(AFM Records/Soulfood)

Gesamtspielzeit: 49:27

Internet:

http://www.axxis.de
http://www.myspace.com/axxisworld


Deutsche Metalbands der alten Schule scheinen eine echte Bastion an stilistischer Konstanz mit gleichzeitiger Qualität zu sein. Neben U.D.O. und Gamma Ray sind das vor allem Axxis. Mit dem Ausstieg von Gitarrist Walter Pietsch vor 10 Jahren war die Zeit der experimentellen und unter Fans nicht so geliebten Alben Matters of survival und Voodoo vibes auf einmal beendet und mit dem programmatischen Back to the kingdom wurde ein Kurskorrektur zu den eigenen Wurzeln eingeleitet, die bis heute anhält. Alte Fans erfreute das sehr. Und dass man sich qualitativ seitdem keine Ausrutscher mehr leistete, war da ein positiver Nebeneffekt. Der neueste Streich Utopia reiht sich wunderbar in die Reihe der letzten Alben ein.

Ein weiteres Mal gibt es knackigen Melodic Metal mit Keyboardunterlage und starker Power Metal-Schlagseite zu hören. Letzteres überwiegt hier sogar wieder. Nach einem recht üblichen Bombastintro folgt mit dem Titeltrack gleich ein echter Kracher, der gut auf die CD einstimmt. Double-Bass, knackige Riffs und ein groß angelegter, hymnischer Refrain. Bestandteile die man im weiteren Verlauf noch öfter zu hören bekommt. Zum Beispiel bei „Sarah wanna die“ oder dem standesgemäßen Abschluss „Underworld“. Am anderen Ende der Härteskala stehen dagegen der nette Hardrocker „Heavy rain“, sowie „My father’s eyes“. Eine schöne Powerballade, die das Album etwas auflockert.

Zwar wurden alle Songs liebevoll arrangiert und detailliert ausgearbeitet, aber ein gewisser Gleichklang kann man den Songs über die ganze Distanz leider nicht absprechen. Spätestens bei „For you I will die“ kann man sich leider eines leichten Gähnens nicht verwehren. Da ist es angenehm, dass Axxis trotz der eingefahrenen Schiene immer noch fähig sind ein bisschen Neuland zu betreten. „Fass mich an“ ist erstmals ein Titel der komplett in Muttersprache gesungen wird. Ein etwas düster angehauchters Lied mit leichter Kitschnote, aber gar nicht schlecht. Hier taucht auch wieder ein Stück weit Frauengensang auf. Solchen gibt es durchaus öfter auf den einzelnen Song zu hören, allerdings nicht mehr so stark wie auf den letzten Alben.

Insgesamt ist Utopia eine recht angenehme CD geworden, die sich nicht hinter ihren hochwertigen Vorgängern zu verstecken braucht. Als Axxis-Fan muss man einfach zuschlagen. Und auch der Rest, der sich für eine solchen Sound begeistern kann, darf ruhig ein Ohr riskieren. Auf jeden Fall, sollte man zusehen, die limitierte Digipack-Version in die Finger zu bekommen. Denn darauf ist neben dem Bonustrack „Taste my blood“ noch der 13-minütige „20 years anniversary song“ zu hören, bei dem sich zahlreiche alte Freunde und Wegbegleiter die Klinke in die Hand geben (u.a. Andi Deris [Helloween], Schmier [Destruction], Doro, Davi Readman [Pink Cream 69] und Walter Pietsch).



Mario Karl



Trackliste
1Journey to Utopia1:39
2 Utopia3:59
3 Last man on earth4:51
4 Fass mich an5:10
5 Sarah wanna die5:54
6 My fathers’ eyes4:40
7 The monsters crawl4:44
8 Eyes of a child4:32
9 Heavy rain4:32
10 For you I will die5:30
11 Underworld3:56
Besetzung

Bernhard Weiss (Vocals)
Harry Oellers (Keyboards)
Rob Schomaker (Bass)
Marco Wriedt (Guitars)
Alex Landenburg (Drums)


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