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Jah Cure
True Reflection … a new Beginning
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Wohl selten war ein CD-Untertitel so wahr wie das A New Beginning des neuen Jah Cure-Albums. 1999 landete der Jamaikaner, der gerne als eine der größten Reggae-Hoffnungen seit Bob Marley gefeiert wurde, wegen Vergewaltigung für 15 Jahre hinter schwedischen Gardinen. Ende Juli wurde er nach Verbüßung von gut der Hälfte der Strafe wieder auf freien Fuß gesetzt. Für den „Jamaican Star“ Grund genug, dem Thema seine gesamte Titelseite zu widmen.
Passend zur Entlassung haben VP Records am 27. Juli ein neues Jah Cure-Album veröffentlicht, das die Hits der letzten Jahre zusammenfasst, die zum Teil im „Tower Street Correctional Facílity (GP) Prison“ eingesungen wurden. Mit dem Album und dem Hype um seine Entlassung im Rücken ist Jah Cure bereits in die diesjährige Festival-Saison gestartet.
Ich muss zugeben, bei mir hinterlässt das Album hauptsächlich Fragezeichen: Wo kommt dieser Hype her? Die größte Hoffung seit Bob Marley? Doch wohl nur, wenn man die ganz mies produzierten Frühwerke von Marley in Betracht zieht. True Reflection … a new Beginning wirkt für mich eher wie eines der Negativbeispiele, die durch den immensen Ausstoß an Schnellschussproduktionen in der Reggae-Szene verursacht werden.
Auch nach mehreren Durchläufen habe ich auf dem Silberling nicht einen Track gefunden, der wirklich im Ohr hängen bleibt oder mich locken würde, die Scheibe noch einmal aufzulegen. Nach Bob Marley klingt das Ganze genau ein Mal, am Beginn von „Dem nuh build great Man“ - und das scheint mir eine gesamplete Intervierwpassage des Meisters himself zu sein. Am besten klingt Cure bei den weicheren Stücken, in denen er eine Soul-Schlagseite gewinnt („Jamaica“). Das könnte im US Mainstream Radio Gefallen finden. Relative Highlights sind das rhythmische „Same Way", in dem der Sänger wie ein heiserer Robert Palmer klingt. Die backing Vocals sind dabei gewöhnungsbedürftig poppig, fast schlagerartig. Die Bläser erinnern ein wenig an Stevie Wonder Produktionen. Ebenfalls nicht uninteressant ist die sanfte Rasta-Hymne „Conga Man“. Auffällige Background Sounds machen das Stück – zumindest im Rahmen dieses Albums - zur überdurchschnittlichen Produktion.
Die Regel sind eher halbgare, charismenfreie Machwerke, die den Finger zur Skip-Taste zucken lassen. Und die Stimme von Jah Cure ist so dünn und jämmerlich, dass man sich fragt, wo die Fans – und Journalisten – ihre Begeisterung für diesen Act her nehmen.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | True Reflections | 4:08 |
2 | Dem nuh build great Man (feat. Fantan Mojah) | 3:59 |
3 | Longing for | 3:52 |
4 | To your Arms of Love | 3:48 |
5 | What will it take | 3:45 |
6 | Love you | 4:28 |
7 | Same Way | 3:55 |
8 | Searching for a Girl | 3:30 |
9 | Jamaica | 3:39 |
10 | Cease all War | 3:28 |
11 | Share the Love (feat. Gentleman) | 4:21 |
12 | Love is | 3:38 |
13 | The Sound | 3:24 |
14 | Conga Man | 3:49 |
15 | Most high Cup full | 5:14 |
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