Chow Chow
Colours and Lines
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Dieses Album zu bewerten ist eine schwere Sache. Dies liegt allerdings in nicht an der Musik, sondern an der traurigen Tatsache, das der Sänger, dieser jungen Band, Iain Smith, noch vor der Veröffentlichung dieses Debütalbums plötzlich an einem Herzinfarkt im Alter von nur 26 Jahren verstorben ist. Der Band und insbesondere den Angehörigen von Iain war es aber sehr wichtig, dass dieses Album trotzdem veröffentlicht wird, wie es vorgesehen war.
Musikalisch bewegt sich die englische Band im Alternative Rock Bereich, der durch seine recht griffigen Melodien auch sehr gut ins Ohr geht. Gewürzt werden die acht Stücke zwischen knapp unter drei und knapp über vier Minuten Länge mit einer ausgefeilten Elektronik, die mal die Melodien bildet (das treibende "Skeleton with Hair") oder aber einfach der Auflockerung dienen.
Von den Grundkompositionen her orientiert sich die Band durchaus am frühen achtziger Jahre Gitarrenwave. Der Bass dominiert das Soundbild und erinnert schon an Joy Division, New Order oder aber auch späteren Bands wie den Woodentops. Auch die Gitarren entstammen eher diesem Zeitalter und sind somit als typischer Britpop Sound zu bezeichnen. Der mehrstimmige Gesang macht ein wenig den Unterschied, wobei der Gesang oftmals mehr Sprechgesang als Melodiegesang ist. Die Gitarrenorientierten und die Elektronik beherrschten Songs wechseln sich ab und halten die Scheibe sehr kurzweilig.
Die Band hat ein gutes Gespür für packende Hooklines, interessante Melodien und wie man einen Song abwechslungsreich und spannend instrumentiert und produziert, ist Ihnen auch nicht fremd. Chow Chow passen mit Ihrem Soundgewand durchaus in die aktuelle britische Alternative Szene und sie hätten sicherlich einen schönen Farbtupfer in die im Moment aus dem Boden sprießenden Bands von der Insel darstellen können. Hätten eben wegen der Eingangs erwähnten traurigen Begebenheit, denn ob und wenn, dann wie es mit Chow Chow weitergeht, steht in den Sternen. Einziger Makel dieses soliden und unterhaltsamen Albums ist die Länge, die acht Stücke bringen es nur auf gerade knapp 27 Minuten, ob dies an den Umständen liegt oder so geplant war, entzieht sich meiner Kenntnis.
Wolfgang Kabsch
Trackliste |
1 | Suits like Animals | 3:23 |
2 | Dear Francis | 2:56 |
3 | Skeleton with hair | 3:00 |
4 | Lost in the 3D´s | 3:19 |
5 | Candi | 3:09 |
6 | Metallica (early) | 4:14 |
7 | Bright Lights | 3:31 |
8 | Sit Down Synth | 3:25 |
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Besetzung |
Iain: Gesang, Gitarre, Elektronik Stu: Bass, Gesang, Elektronik Nathan: Schlagzeug, Gesang
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