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Will Haven
The Hierophant
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Will Haven sind zurück! „Wer oder was ist Will Haven?“ und „Hätte es diese Rückkehr überhaupt gebraucht?“, werden sich sicher einige jetzt fragen. Will Haven sind eine fünfköpfige Band aus Sacramento, welche während ihres Bestehens von 1995 bis 2002 insgesamt vier Alben und eine EP veröffentlichten. Besonders die letzte CD Carpie diem fand speziell in Großbritannien zahlreiche Anhänger. Musikalisch verschrieb man sich einer freien Interpretation Hardcore und Metal, welche man am ehesten ins Postcore-Lager einordnen könnte. Das heißt traditionelle Songwritingformeln werden fast komplett über Bord geworfen und müssen einem schier undurchdringlichen Lärmwall weichen. Damit konnte man sich schon vor Jahren ein kleines Undergroundfollowing erarbeiten. Nicht unverantwortlich dafür war Will Havens prominenter Unterstützer Chino Moreno (Deftones), der die Band beim Comeback wieder unter seine Fittiche nahm, sie ins Vorprogramm der letzten Deftones-Tour packte und das nun vorliegende Comebackalbum The Hierophant zusammen mit Shaun Lopez produzierte.
Was hat sich nun in der Zeit seit dem letzten Will Haven Langdreher verändert? Nun, zuerst einmal nicht viel. Man setzte dort an, wo man mit Carpe diem aufhörte, was Fans freuen wird. Lediglich an der Sängerfront gibt es einen Neuzugang zu vermelden. Anstatt Grady Avenell schwingt nun der langjährige Freund der Band und Red Tape-Frontmann Jeff Jaworksi (dem die Band ´99 bereits den Song „Jaworksi“ widmete) das Mikro. Das macht er im Bandkontext auch recht gut und lässt seinen Vorgänger zu keiner Sekunde vermissen. Jaworski schreit sich um Kopf und Kragen und lässt die bereits an sich recht sperrig und brachial gestalteten Songs noch ein Stückchen radikaler werden. Was Noisefreunden zu Freudensprüngen verleitet, wird auf Dauer zum Strick für die Band. Denn einen echten Wiedererkennungswert besitzen die einzelnen Songs dadurch nicht wirklich. Lediglich der atmosphärische zweite Teil von „Landing on ice“ und das am Ende mit akustischen Gitarren versehende Instrumental „Darksun sets“ heben sich von der Masse ab und geben etwas Platz zum atmen.
Das ist insofern schade, da die Band ein gewisses Händchen dafür besitzt, düstere und drückende Stimmungen zu verbreiten. Eine gewisse Faszination kann man dem Sound der hier fabriziert wird nämlich nicht absprechen. Das Ganze wirkt allerdings auf Dauer etwas ermüdend, da eine echte Abwechslung nicht stattfindet und auch eine durchgehende Spannung über mehrere Songs hinweg nicht erzeugt wird. Insgesamt ist The Hierophant damit eher etwas für Genrefans, als für Gelegenheitshörer. Denn Bands wie Mastodon, Between the Buried and Me oder The End spielen einen derartigen bzw. ähnlich gelagerten Sound ein Stückchen spannender.
Mario Karl
Trackliste |
1 | Grey sky at night | 1:16 |
2 | King's cross | 4:37 |
3 | Helena | 2:34 |
4 | Hierophant | 3:41 |
5 | Caviar with maths | 4:07 |
6 | Landing on ice | 5:31 |
7 | Skinner | 4:50 |
8 | Handlebars to freedom | 3:53 |
9 | A day without speaking | 4:28 |
10 | Singing in solitary | 3:35 |
11 | Sammy Davis Jr's good eye | 3:35 |
12 | Firedealer | 5:05 |
13 | Darksun sets | 4:42 |
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Besetzung |
Jeff Jaworski: vocals Jeff Irwin: guitar Cayle Hunter: guitar Mike Martin: bass Mitch Wheeler: drums
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