Diese Kurt-Weill-Revue mit historischen Aufnahmen von 1926 bis 1956 bringt Originale und Bearbeitungen von Weill-Songs zu Gehör. Natürlich darf da die Die Moritat von Mackie Messer nicht fehlen. Man hört den Dichter Bertolt Brecht persönlich, mit schnarrendem R und nasalem Timbre. Extremes Gegenstück zu dieser authentischen Version ist die Trompeten-Fassung von Louis Amstrong am Ende der Platte. Dazwischen geben sich Interpreten wie Lotte Leyna als Piraten-Jenny und sogar Kurt Weill selbst die Ehre. Zahlreiche Songs gibt es in mehreren Versionen. Ein besonderes Bonbon ist der Auftritt von Jascha Heifetz mit einem Instrumentalstück aus der Dreigroschenoper. Diese Blütenlese ganze atmet viel historischen Geist, vermag aber trotz (oder gerade wegen!) der teilweise recht beschränkten Tonqualität zu unterhalten und sogar zu berühren (Surabaya Johnny!). Seltsam fern und dann doch wieder sehr zeitgenössisch klingen Weills Songs hier.