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Bach, J. S. (Beyer)
Violinkonzerte BWV 1041, 1042, 1052 und 1056
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Info |
Musikrichtung:
Barock Konzert
VÖ: 01.06.2007
Zig-Zag-Territories / Note 1 CD (AD DDD 2006) / Best. Nr. ZZT070501
Gesamtspielzeit: 57:06
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BACHS POESIE
Die ideale Einspielung - die existiert meist nur im Kopf des Musikliebhabers und setzt sich häufig aus Höreindrücken unterschiedlichster Interpretationen zusammen. Von A das Instrument, von B die Tongebung, von C das Timbre, hier noch das Tempo so genommen wie von D und dort bitte den Ansatz wie E, aber mit der Ausdrucksbreite von F. Nur ganz selten glückt dann tatsächlich einmal bei einer Produktion die Synthese all jener imaginierten Qualitäten und es kommt eine exzeptionelle Aufnahme heraus.
Amandine Beyers und Gli Incognitis Interpretation der Violinkonzerte von J. S. Bach ist so ein rarer Fall. Hier stimmt einfach alles: Auf glückliche Weise verbindet sich die Wärme, Subjektivität und Emotionalität, wie man sie bei den großen Geigern der alten Schule schätzt, mit dem Kenntnistand der historisch informierten Aufführungspraxis. Beyer zeigt, wie man auf Darmseiten einen sanglichen, reifen Ton hinbekommt und welche Ausdrucksmöglichkeiten in einem reich abgestuften Vibrato stecken. Oder wann ein ausdruckssattes Legato auch in der Barockmusik angebracht ist (Largo BWV 1056, Adagio BWV 1042) und welch aufregende Wirkung ein gut platziertes Rubato haben kann. Bemerkenswert ist Beyers Flexibilität bei den Verzierungen und Kadenzen, die stets Ausdrucksmomente darstellen, keine dekorativen Formeln. Jede Phrase – manchmal sogar jede einzelne Note gewinnt sprechenden Ausdruck. Kein Konzert klingt wie das andere.
Bei dieser Einspielung sind alle Mitglieder von Gli Incogniti einmal Hauptdarsteller. Dies ermöglicht nicht zuletzt die einfache Besetzung der Stimmen. Bei größtmöglicher Durchhörbarkeit des kontrapunktischen Geschehens klingt die Aufnahme natürlich und weiträumig. Immer wieder entdeckt das Ensemble ungeahnte artikulatorische und dynamische Möglichkeiten, ohne das die Detailarbeit zum Selbstzweck würde (herrlich z. B. der langsam vorbeiziehende 2. Satz von BWV 156; apokalyptischen Furor verbreitet dagegen das Finale von BWV 1052). Man hat den „Historisten“ häufig (und nicht immer zu Unrecht!) mangelnden persönlichen Ausdruck und glatte Sachlichkeit vorgeworfen. Davon trifft nichts bei dieser Aufnahme zu. Hier wird kein Prinzip demonstriert, sondern in erster Linie Musik gemacht. Wunderschöne, poetische Musik.
Georg Henkel
Trackliste |
01-03 Concerto BWV 1052 04-06 Concerto BWV 1056 07-08 Concerto BWV 1042 10-12 Concerto BWV 1041 |
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Besetzung |
Amandine Beyer, Violine und Ltg. Alba Roca, Flavio Losco – Violine Marta Paramo – Viola Marco Ceccato – Cello Baldomero Barciela – Violone Anna Fontana – Cembalo
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