Musik an sich


Artikel
OBITUARY – Schwatzkasten mit der Death Metal-Legende




Info
Gesprächspartner: Frank Watkins (Obituary)

Zeit: August 2007

Interview: E-Mail

Stil: Death Metal

Internet:
http://www.obituary.cc
http://www.myspace.com/obituary

Anlässlich des baldigen Erscheinens eines neuen OBITUARY-Albums mit dem Titel Xecutioner´s Return hat MAS keine Mühen aber alle Kosten gescheut, um mit Frank Watkins, dem Bassisten der Metal-Legende eine kleine Plauderstunde per e-Mail zu führen, weniger über das neue Album an sich, als vielmehr über Band als solche.

MAS:
Hallo Frank! Zuerst einmal: Was war eigentlich der Grund für den Labelwechsel von Obituary von Roadrunner zu Candlelight?

Frank Watkins:
Den Vertrag mit Roadrunner hatten wir erfüllt. Wir wollten aber zu einem Label, das an unserer Entwicklung interessiert war, und da trat Candlelight auf den Plan.

MAS:
Und was war der Grund für eine derart lange Paus bis zu Frozen in Time bzw. was der Grund wieder zu spielen?

Frank Watkins:
Wenn du dir unsere Karriere ansiehst, dann sind lange Pausen ganz normal für uns. Wir brauchen das, um uns als Individuen und Musiker weiterzuentwickeln. Auch in der letzten Pause mussten wir erstmal zu uns selbst finden – und jetzt sind wir als solche stärker als je zuvor!

MAS:
Auf Eurer Homepage habe ich eine Beschreibung Eures ersten Albums Slowly we rot gefunden: „the result was a carnal pleasure for doom, death and thrash fans alike coupling the adrenaline of a speedball with the slow, degrading measures of a sewer at dusk”. Was hältst Du von solchen Beschreibungen und Kategorien?

Frank Watkins:
Passt perfekt! Wir sind halt eine Horror-Band, je bösartiger, desto besser!

MAS:
Welche Musik bevorzugst Du dabei privat?

Frank Watkins:
Alle Art Rock und Punk, am liebsten aber Social Distortion, Black Flag, ZZ Top und Hank Williams III.

MAS:
Wie wichtig ist es für Dich auf dem Laufenden über die Szene zu sein, sei es musikalisch, aber auch alles andere betreffend?

Frank Watkins:
Ich achte da nicht wirklich drauf. Das meiste Zeug das heute veröffentlicht wird ist eh Müll, und es hat seit Jahren keine wirklich originelle Band mehr gegeben. Ich bin ziemlich enttäuscht von der Szene.

MAS:
Was denkt eigentlich Deine Familie über das, was Du als Musiker und Obituary-Mitglied tust?

Frank Watkins:
Ich bin sehr stolz darauf, Musiker zu sein, und meine Familie liebt das was ich tue. Ich habe einen fünfjährigen Sohn, und der ist schon jetzt ein Metalhead! Ich bekomme große Unterstützung von meiner Familie weil sie wissen, dass das meine Leidenschaft ist!

MAS:
Woher kommen dann Deine positiven und negativen Inspirationen?

Frank Watkins:
Positive natürlich von meiner Familie! Ich würde wirklich alles für sie tun, und der Gedanke an sie treibt mich vorwärts. Für sie möchte ich immer besser werden! Negative? Hm, ich würde sagen da ist eine ganze Menge Hass und Zorn in mir; ich mag das nicht, aber sporadisch kommt das natürlich raus! Aber mit meiner Musik bin ich besser in der Lage, das zu kanalisieren und bin deswegen ansonsten ziemlich gelassen.

MAS:
Noch mal zur Musik von Obituary. Wie entsteht ein typisches Album, wie in diesem Fall Xecutioner´s Return? Setzt Ihr Euch erstmal hin und diskutiert aus, wie das Teil ungefähr klingen soll?

Frank Watkins:
Wir wussten, dass es brutal, heavy sein und eben nach Obituary klingen sollte! Das passt mit uns einfach perfekt zusammen und deswegen kommt auch genau der Sound heraus, den wir haben wollen! Aus irgendwelchen Gründen stimmt die „Magie“ zwischen uns in der Band: Wenn wir uns zusammentun, dann kommt jeweils the heaviest thing ever dabei heraus!

MAS:
Eine Sache hat mich in einem Interview mit Dir gewundert, das ich an anderer Stelle gelesen habe. Dort hast Du gesagt, der Grund, warum Obituary keine Texte im Booklet abdruckt sei der, dass Obituary eben keine Texte habe. Wie genau soll ich das denn verstehen?

Frank Watkins:
Na klar gibt es da „Worte“, aber definitiv keinen Sinn! Die Vocals sind bei Obituary wie ein weiteres Instrument. In der Verwendung der Vocals stehen wir ziemlich einzigartig da. Sie bringen zudem eine Art von Mystik in die ganze Sache, mit der wir die Leute auf eine mystische Wanderschaft schicken wollen.

MAS:
Was genau meinst Du mit dieser mystischen Wanderung?

Frank Watkins:
„Mystik” meint die Magie von Obituary. Wie ein mystischer Weg. Wir möchten Menschen dazu bringen, über die Vocals nachzudenken und darüber zu träumen, was sie für sich selbst bedeuten, und dass sie ihre eigenen Schlüsse ziehen.

MAS:
Falls Ihr die Leute also auf eine mystische Wanderschaft schicken wollt, dann braucht es natürlich auch Promotion für das neue Album: Wie würdest Du es promoten?

Frank Watkins:
Touren!!!!!!! Natürlich hilft auch das Internet, aber.... Shows, Shows, Shows.

MAS:
Ein letztes noch. Auf Eurer Homepage habe ich neben den üblich Verweisen auf andere Bandpages auch jede Menge Links zu Motorsportseiten gefunden: Wer ist denn dafür verantwortlich?

Frank Watkins:
Wir alle sind riesige Motorsportfans!!! Wir lieben alles mit Schmierfett und einem Motor! Trevor (Peres, Gitarrist – Anm.d.Red) fährt selbst Dirt-Track-Cars und wir anderen sind auch schon seit Jahren dabei, Autorennen zu fahren!

MAS:
Wenn wir damit schon einmal beim Thema „schnelle Autos“ und „Execution” sind: Wie hat Dir der neue Film von Taratino, Death-proof, gefallen?

Frank Watkins:
Den habe ich noch nicht gesehen, but am dying too…

MAS:
Würdest Du evtl. selbst gerne mal einen Soundtrack einspielen? Falls ja, für was für eine Art von Film?

Frank Watkins:
Fuck Yeah! Horror movies of course….

MAS:
Okay, ich danke Dir für das geduldige beantworten dieser Fragen, und wir sehen Dich und Obituary ja demnächst auf der gemeinsamen Tour mit Holy Moses!

Frank Watkins:
Ja, das wird mal wieder was ganz anderes, und wir können es kaum erwarten, wieder einmal nach Europa zu kommen!

Vor der Tour kommt am 27. August aber erstmal das neue OBITUARY-Album Xecutioner´s Return zum Plattenhändler Eures Vertrauens mit elf brandneuen und schweinegeilen Tracks – mehr dazu demnächst in der Review in diesem Kino!


Andreas Matena



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