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Verspielte Zeit
Das ist die Frage
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Bei ihrem Debüt Es ist was es ist hatte ich die Verspielte Zeit als erwachsen gewordene NDW'ler bezeichnet, die sich zum Teil auch bei den Traditionen des Krautrocks bedienen. Dieser Weg wurde fortgesetzt, ohne dass sich der positive Effekt ergeben hätte, den ich in diesem Fall erwartetet habe.
Erwachsen sein heißt bei der Verspielten(!) Zeit offenbar, dass vieles, wenn nicht alles, zu Ende ist. Man suhlt sich in Selbstmitleid, reflektiert zerbrochene Beziehungen und gescheiterte Hoffungen. Depressiver Zeitgeist pur. Gemeinsam mit der noisigen Grundstimmung der in der Regel (zu) langen Tracks atmet das heftigste Grunge-Wolken. Dazu tackert ein blechernes Schlagzeug den freudlosen Rhythmus. Der Gesang hat zwar irgendwo noch einen Stück der Naivität der Neuen Deutschen Welle, aber von ihrer unbekümmerten Lockerheit ist nichts mehr zu spüren. Würde auch nicht zu den Texten passen.
Hatten auf dem Debüt Tracks wie “He Ho He“ und “Unterwegs“ in ihrer Monotonie noch etwas fast Schamanisches und damit die Realität transzendierendes, wirkt die Gleichförmigkeit von Das ist die Frage eher wie ein eintöniger Sonntagnachmittag. Das mag zu den verarbeiteten Lebenserfahrungen in der Midlife-Crisis passen. Vielleicht auch ganz entspannend nach einer zu hektischen Wochen. Aber so was brauch ich nicht auch noch im CD-Player. Empfehlenswert vor allem für Grufties, denen das Schwarz stinkt. Jetzt können sie zu Grau wechseln.
Norbert von Fransecky
Trackliste |
1 | Das ist die Frage | 4:57 |
2 | 8 Uhr 17 | 10:02 |
3 | Verstehen | 7:17 |
4 | Schau hin | 7:15 |
5 | Ich will dich | 5:51 |
6 | Egal | 6:23 |
7 | Der Vorhang fällt | 7:54 |
8 | Halbvoll | 7:47 |
9 | Keine offene Tür | 13:59 |
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Besetzung |
Roland Reimann (Voc, Git) Frank Diedrich (B) Detlef Ramb (Dr)
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