Musik an sich


Reviews
Freak Kitchen - Move
TSP/ Universal (46:37)
Metal/ Crossover
Trackliste:
1 Propaganda Pie (3:!0)
2 Nobody's Laughing (3:49)
3 Snap (3:35)
4 Humiliation Song (4:09)
5 Razor Flowers (3:54)
6 Heroin Breakfast (4:06)
7 Porno Daddy (4:05)
8 Seven Days in June (4:22)
9 Maggots of Corruption (4:25)
10 Hateful little People (3:32)
11 Logo (4:01)
12 The wrong Year (3:22)

Zwei absolut in die Ohren gehende potenzielle Hitsingles, mit Refrains, die man so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommt, werden von dem sehr harten, sehr aggressiven "Snap" gefolgt, das mit furztrocken gespielten Gitarren und dann - als Kontrast - einem fast folklorisitsch gespielten, aber strange verfremdeten Solo auf selbigem Instrument aufwartet. Mit diesem Hattrick beweist der bereits vor einem halben Jahr veröffentlichte Rundling eine Klasse, die einen angesichts der Tatsache, dass er in der Öffentlichkeit bislang kaum wahrgenommen wurde, wieder einmal ob der Ungerechtigkeit dieser Welt vor Ärger ins Tischtuch beissen läßt.

Auch der "Humilation Song" erweist sich trotz des etwas belanglosen Anfangs als Granate. Nach ca 2,5 Minuten macht er unmißverständlich klar, warum diese Band FREAK Kitchen heißt. Die freakigen (sic!) Gitarrensoli erinnern an irgend etwas zwischen Primus, älteren Tourniquet und Jimi Hendrix - absolut abgedreht.

"You must remeber to forget" ist die nächste Hookline (in Track 5), die garantiert im Langzeitgedächtnis kleben bleibt. "Heroin Breakfast" bestätigt durch seinen abgedrehten Mittelteil mit vielen Fieps und Pieps und Boings den Eindruck, den der "Humilation Song" erweckt hatte nachdrücklich. "Porno Daddy" glänzt dann nicht nur mit einem toughen und verantwortungsvollen Text, sonder geht auch musiklisch wieder mächtig ab und stellt gleich zwei grundverschiedene Gitarrensoli in den Stall - zum einen ein Paradestück für die Flitzefingerfraktion, zum anderen ein kleines Bonbon für diejenigen, die auf richtig schön emotional singende Saiten stehen.

Im letzten Drittel läßt die Klasse dann aber doch etwas nach. Die Stücke werden tendenziell austauschar. Das kostet mindestens zwei Punkte - hindert aber nicht daran, der Freak Kitchen das Prädikat "absolut empfehlenswert" zu verpassen; zumal "Move" einer der seltenen Fälle ist, der zum Konsensobjekt für Freunde moderner und anspruchsvoller Härtner-Sounds werden kann.

Gerade im schwächelnden letzten Drittel findet sich aber dann auch noch der vielleicht überragendste Refrain ("Hateful little People") der CD überhaupt.

16 von 20 Punkte

Norbert von Fransecky

Internet: www.freakkitchen.com

Veröffentlichungsdatum: bereits erschienen

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