"Every single track on "The Rage Of The Armada" is a storm of melodic,
symphonic and progressive Metal elements. Unique, majestic, invincible - like the
Armada. Bubbling talent on one side, professional experience on the other -
that makes a musical bound for success.". Nein wir schreiben unsere Reviews ab
sofort nicht etwas nur noch in englischer Sprache, sondern so lautet der
offizielle Infotext über diesen Longplayer und wie bei diversen Gerüchten ist
natürlich auch an diesen Zeilen einges wahres dran.
The Armada besitzt technisch äusserst fähige Instrumentalisten, deren Kern
die Ex-Stormwitch-Mitglieder Damir Uzunovic (git.) und Peter Langer (drums)
bilden. Auch Sänger Dirk Schäffner wurde jede Menge Sangestalent in die Wiege
gelegt und beeindruckt bei normaler Betriebstemperatur mit seiner kraftvollen
Stimme, doch leider begeht der Frontmann den Fehler zwanghaft mit dem Niveau
seiner Kollegen mithalten zu wollten bzw. den Heldentenor zu mimen, was
teilweise ziemlich in die Hose geht. Bestes Beispiel hierfür stellt die Ballade
"Crimson Winter Sunrise" dar, bei der der Gesang im Gegensatz zu den meisten
anderen Stücken zwar löblicherweise im Vordergrund steht, jedoch das bereits im
Satz vorher angesprochene Manko negativ zu Buche schlägt.
Wie ihr der netten Einleitung schon entnehmen konntet kann man den Sound des
Fünfers am ehesten als sehr progressive Mischung aus herkömmlichen
True-Metal-Elementen und symphonischen Parts alà Rhapsody definieren, wobei bei den
meisten Songs weniger oft mehr gewesen wäre, da gerade die straighten Nummern
wie die fast schon truemetallischen "Endless Crusade" bzw. "Prayer", sowie der
groovige Stampfer "Tribal Dance" zu den Highlights des Albums zählen. Mit
etwas Abstrichen kann man noch das stimmige Akkustikgitarrenintro "The Scent Of
Darkness" sowie den Opener "Guiding Star" zu der Handvoll gelungener Songs
zählen, während die restlichen Tracks mich nicht unbedingt von meinem
Stahlhocker hauen, das sie zu verspielt, zu überladen oder einfach im Dienste des
Songs nicht reizvoll genug in Szene gesetzt worden sind. Eigentlich schade, da
die ambitionierte Vision des möglichen The Armada-Sounds wohl jedem Anhänger
anspruchsvollem Heavy Metals das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt, wie es
ungefähr meinen Kampfdackel beim Anblick einer fränkischen Bratwurst
widerfährt.
Ich werde mich aber hüten generell von dieser Scheibe abzuraten, da allein
schon das virtuose, vielseitige Spiel Uzunovics ein Fest für jeden
Gitarrenfetischisten darstellt und die bereits angesprochenen Songs das enorme Potential
dieser Truppe andeuten. Die Armada erleidet also auf keine Fall Schiffbruch,
schwimmt nur im Moment in etwas unruhigen Gewässern, aber nach dem Regen
kommt ja bekanntlich der Sonnenschein und so darf man auf den Nachfolger dieses
Debüts mehr als gespannt sein.
13 von 20 Punkte
Manuel Liebler
Internet: www.the-armada.de
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