Serafin sind eine Band aus London, bestehend aus einem Engländer, einem Schotten
und zwei Neuseeländern. Diese Tatsache wird oftmals stark in der Vordergrund
gestellt, wobei ich es für nichts besonders außergewöhnlich halte, wenn vier
englischsprachige Jungs miteinander Musik machen.
Von der englischen Presse werden Serafin derzeit stark hochgejubelt, eine
Begebenheit, die mich der Band zunächst eher skeptisch herangehen ließ. Die
einschlägige Musikpresse halte für etwas, das Musik kaputt machen kann und gute
Bands unter großem Druck zusammenbrechen lässt.
So legte ich die CD in meinen Player - und da kam sie auch nur raus, wenn ich
sie im Auto auch anhören wollte. Auch wenn man wohl bemerkt, dass einen viele
Dinge, die da so musikalisch passieren an Weezer, Jane's Addiction, Feeder,
Placebo, JJ72, usw. erinnern lassen, täuscht nichts darüber hinweg, dass es sich
hier um eine großartige Platte handelt. Ankreiden kann man Serfain, dass die
Querverweise oft nicht als Schnittmenge der genannten Bands zu verstehen sind,
sondern eher direkte Parallelen zu einer der Bands im Song auftauchen. Was man
sich ungefähr vorstellen muss wird man sich aus den stilverwandten Bands
erschließen können. Wichtig zu wissen ist aber, dass es qualitativ sehr
hochwertig ist und das Album ganz einfach voll von tollen Songs ist, die einem
auch nicht zum Hals raushängen (mir zumindest nicht). Mein Highlight ist "No
Happy" wobei ich die Single-Auskopplung "Things Fall Apart" für das wohl
schwächste Stück auf dem Album halte. Die Texte gefallen mir auch durchgehend
sehr gut.
Da es sich hier wirklich um eine saustarke CD handelt will ich sie eigentlich
jedem empfehlen, der mit dieser Musikrichtung was anfangen kann und auch für den
Alternativsten unter der Alternativen lohnt es sich hier über seinen Schatten zu
springen und doch eine Sony-CD zu kaufen.
16 Punkte, weil ich der Bands noch eine große Steigerung zutraue.
16 von 20 Punkte
Kevin Kirchenbauer
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