Starmania, das österreichische Pendant zu DSDS (man erspare mir, den Titel ausschreiben zu müssen) konnte zwar nicht mit Dieter Bohlen aufwarten aber mit ebenso talentierten bzw. untalentierten musikalischen Entdeckungen. Was die Aufnahmen der 'Absolventen' wert sind, soll hier geklärt werden.
Was ist nur aus Christina geworden. Sie singt jetzt Schlager. Das verkauft sich verflucht gut. Sie selbst würde es deutschsprachige Popmusik nennen (à la Nena). Ich nicht. Ich sage auch noch gar nichts gegen den falschen deutschen Akzent, den sich Christina ähnlich ihrem Kollegen Boris draufgeschafft hat.
Was gibt das Album her? Und schon stehen wir vor dem nächsten Problem: die Texte sind kein Thema, nett bis schwachsinnig, sind sie inhaltlich über das ganze Spektrum des Pop verteilt. Von Beziehungsthematik, "Geh nicht wenn du kommst" (?!) bis gequält witzig, "Anzug", von sozialkritisch, "Mehr Waffen", "Mama Ana Ahabak" bis esoterisch, "Rebellen der Sonne", "Engel fliegen einsam".
Es ist ein solides Album und neben Vera sicherlich das Beste aus der Starmania-Serie. Natürlich sind manche Titel eingängiger und manche weniger beeindruckend.
Ich habe jetzt nur noch ein Problem: mich interessiert das alles eigentlich nicht. Ich will Gänsehaut-Momente von einem guten Album.
Leider sind die meisten Gefühlsregungen beim Hören die eines peinlich berührten, der nicht wahrhaben will, was da an Nicht-Ideen aufgeführt wird. Einzig "Mama Ana Ahabak" zeigt, in welche Richtung es gehen könnte.
Es würde auch Christina gut tun, wenn man gute Songs schreiben würde und nicht kalkulieren, was die Leute kaufen würden. Denn die Leute sind nicht dumm. Sie kaufen, was ihnen gefällt, und schwerlich gefällt den meisten, was lieblos gemacht ist.
15 von 20 Punkte
Daniel Syrovy
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