Entgegen
ihrer Programmatik griffen auch Punks gern aufs Repertoire der
Rock-Geschichte zurück. Doch waren ihre spielerischen Fähigkeiten in der
Frühzeit in der Regel so marginal, dass sie sich oft bei den besungenen drei Akkorden bereits die Handgelenke brachen. Für einen
zünftigen Rock’n’Roll-Klassiker oder einen Song im Fahrwasser der Fifties,
von denen die mittleren Siebziger damals Lichtjahre zu trennen schienen,
reichte es gerade noch (dass Punk-Bassist Sting einst in einem Atemzug mit
Elton John genannt werden würde, hätte damals wohl noch niemand für
möglich gehalten). So lautet der Untertitel von "Sniffin‘ Glue" sinniger
Weise auch “1977‘s Answer to the
Bible”. "Sniffin‘ Glue" ist ein Querschnitt durch 24 Punk-Songs von beiden
Seiten des Atlantik aus einer Zeit, in der Punk noch jung und unschuldig
war. Kracher der Ramones, Hot Rods, Damned, Clash, Saints, Sex Pistols,
Buzzcocks, Jam, Heartbreakers, Sham 69, X-Ray Spex, Lurkers, Wire und
vielen anderen werden zu einem einmaligen Feuerwerk gebündelt, das
lautstark das gleichnamige Buch von Mark Perry illustriert. Punk’n’Roll
rules!
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