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Trigon - 2 neue CDs und ein neuer Drummer
Nach der diesjährigen Festival-Saison sind die CD Nr. 21 und eine "irreguläre" Trigon-CD neu erhältlich. Ausserdem geben die Karlsruhe Jam-Rocker einen Wechsel hinter dem Schlagzeug bekannt. Aber eins nach dem anderen.

Der Livemitschnitt vom 2. Art Rock Festival in Würzburg 15.6.2003 (kurz "Freakshow" genannt) nimmt in der Trigon-Discographie eine ganz besondere Rolle ein. Das erste Mal wollen Trigon richtig Geld sehen - und nicht nur die sonst obligatorischen 4 Euro für Rohling und Versand. Hintergrund ist das Defizit, das - nicht bei Trigon - sondern in der Kasse der Art Rock-Veranstalter entstanden ist. Daher gibt es eine spezielle "Charly-Edition" (benannt nach besagtem vom Defizit geplagten Veranstalter), die (für Trigon-Verhältnisse) üppige 10 Euro kostet. 30 Stück davon liegen bei Charly Heidenreich. Er verkauft sie und der Reinerlös dieser 30 Stück bleibt bei ihm. Bei Trigon selbst gibt es die "Normalo-Edition" erst wenn Charly ausverkauft ist. Die CD ist übrigens randvoll. Nur ein paar Sekunden trennen sie von der 80 Minuten-Schallmauer. Das Design übernahm dieses Mal Gerd Weyhing. Damit ist die CD auch ansprechend verpackt - und die Bootleg-Soundqualität kompensiert.

Zur "irregulären" CD nur so viel. Bandkopf Rainer Lange wollte den kurzen Mitschnitt des Burg Herzberg-Konzertes von nur knapp 40 Minuten eigentlich gar nicht veröffentlichen. Man hat ihn aber erfolgreich gedrängelt und so gibt es auch diese Live-Dokument für die Trigon-üblichen 5 Euro über die Homepage zu bestellen.

In Zukunft wird Drummer Daniel nur noch gelegentlich bei den Trigonern mitlärmen. "Trigon ist eben ein Elexier von dem man sein ganzes Leben abhängig sein wird, wenn man man eine Prise Proberaumlärm mit diesen Jungs abbekommen hat," erklärt er seinen nicht 100%igen Ausstieg nach dreieinhalb Jahren.

Der eine kommt der andere geht. Tihomir Lozanovski (r.) ersetzt in Zukunft Daniel hinter der Trigon-Schießbude.

Der neue hinter den Kesseln heißt Tihomir Lozanovski. Über die Potenzialitäten, die er mit einbringt läßt er zweierlei verlauten: zum einen seine Einflüsse. "Geprägt haben mich vor allem drei Bands: Uriah Heep, Grobschnitt und Leb i Sol." Das stimmt optimistisch. (Vor allem die Nennung von Uriah Heep macht mich ihm zutiefst gewogen; NvF) Wie er allerdings die phantsievoll harmonisch ausgearbeiteten Kompositionen von UH mit dem abgedrehten spacigen Trigon-Sound zusammenbringen will, sollte noch mal interviewmäßig abgeklärt werden. Er wird die britische Legende ja wohl nicht auf "What should be done" und "Shadows of Grief" reduzieren wollen.

Zum anderen verkündet Tihomir (oder kurz Tim): "Ich spiele mehrere Instrumente: Gitarre, Keyboard, Bass und Schlagzeug. Dafür aber kein Instrument richtig." Das stimmt nachdenklich. Allerdings brauchen wir angesichts dieser Positivierung des Nicht-Könnens wohl weder punkige Drei-Akkord-Simplifizierung befürchten, noch eine NDW-Minimalisierung, die Stefan Remmler in einem Trio-Konzert im Onklel Pö mal so beschrieben hat: "Wir verzichten bei uns im Trio darauf Virtuosität zu demonstrieren. Dynamische Inkompetenz ist angesagt." Bei den Improvisations-Fetischisten Trigon dürfte hier mehr an einen Verzicht auf perfekte Ausarbeitung bis ins letzte Detail des Arrangements gedacht sein. Man darf auf jeden Fall gespannt sein.