Am 16.August spielte die Potsdamer Band Pulse im JWD in Berlin-Spandau auf. Die vier Musiker, (Ja, ja, unser
Macho aus dem Auental! Johannes, wenn du auch die Lady mitzählst, bestehen Pulse aus fünf MusikerInnen.) die seit
nunmehr sieben Jahren Songs von Pink Floyd nachspielen, fingen so gegen viertel nach zehn an, und wäre die Location nicht
besagte Diskothek „JWD“ gewesen, hätte es auch gut eine Bandprobe sein können.
Der Raum war mehr als leer, nur eine Handvoll Zuhörer standen um die Tische herum, hielten Sicherheitsabstand zur Band, was
sich im Verlauf des Konzertes auch nicht ändern sollte. Gegen Ende, um dies vorwegzugreifen, wurde es ein wenig voller. Das
aber hing wohl eher mit der im Anschluß beginnenden, dort regelmäßig stattfindenden Disco zusammen. Von daher war es auch
schlecht abzuschätzen, wer wirklich der Band wegen gekommen war. Zumindest einen, der sich outete und ein
Roger-Waters-In-the-Flesh-Tour-T-Shirt trug, konnte ich erblicken.
Die geringe Anzahl der Besuchenden ist mir nicht zu erklären, war das Konzert doch auch in der örtlichen Presse mit
einem großen Artikel eines durchaus bekannten Schreibers (Ach Johannes, das geht ja runter wie Öl; der "durchaus bekannte
Schreiber"!) angekündigt. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass das „JWD“ nicht selber plakatieren läßt, und diese Aufgabe
von der Band selber so gut wie nicht wahrgenommen wurde. Wäre ich nicht von Herrn von Fransecky (Huch, wie förmlich!
Johannes, lass uns beim "Du" bleiben; NvF) darauf gestoßen worden, wäre das Konzert auch an mir vorübergegangen. Die
Band hat so wenige Zuschauer nicht verdient, denn was sie boten hatte Hand und Fuß, war sehr gut anzuhören und regte zu
weiteren Konzertbesuchen der Band an.
Die Songs die sie gespielt haben waren größtenteils am P.U.L.S.E-Album orientiert, also ein Querschnitt aus
„The Wall“ und „Dark Side of the Moon“. Dabei wollen Pulse nach eigener Aussage gar keine Pink
Floyd-Stücke nachspielen, sondern die ImPULSE der Band, wie sie schreiben, für sich interpretieren. Und eben dies machten
sie recht gut. So spielten sie "Money" im Reggae-Style oder begannen „Mother“ mit einem guten
Schlagzeugsolo.
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Marco-Wilhem Linke (MW) ersetzt bei Pulse David Gilmour (git) und den halben Roger Waters (voc). |
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Technisch hat mich vor allem der Mann an der Lead-Gitarre doch ziemlich begeistert, da er auch die verschiedenen Soli in
den Stücken sehr gut „rüberbrachte“. Gelungen war auch der Einsatz des Videobeamers, mit dessen Hilfe Pulse
ähnlich wie ihre großen Vorbilder aus England, während der Stücke verschiedene Videosequenzen an die Leinwand warfen.
Nun war ja, wie schon beschrieben, großartige Stimmung kam nicht auf, obwohl alle nach jedem Song brav applaudierten
und die Band auch noch Zugaben gab (wozu sie sich auch nicht lange hat bitten ließ.). So ein bisschen übertrug sich das
auch auf die Band, die auf der Bühne auch nicht so viel Stimmung machte. Am meisten davon hat an diesem Abend der
Schlagzeuger rübergebracht, den Spaß am spielen konnte man ihm förmlich ansehen; leider wirkte die Band sonst ein wenig zu
statisch, vielleicht auch zu konzentriert.
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Zwei statt Eins. Bei Pulse teilen MW und Miri (beide vocs und git) den Gesang. |
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Die einzige Frau der Band, die neben Gitarre auch gesungen hat, konnte mit ihrer Stimme begeistern. Nur leider hat sie sich
nicht immer getraut, wirklich mit voller Stimme zu singen. Da hätte ich mir gewünscht, dass dies noch öfter passiert, da die
Stimme wirklich großartig war.
Meines Erachtens kann sich die Band völlig zu Recht „Pink Floyd Coverband“ nennen, nur wünsche ich ihnen und mir
für die nächsten Konzert ein wenig mehr Zuschauer und Zuschauerinnen, damit ihr die Hochachtung entgegengebracht
wird, die ihr gebührt.
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Rechter und linker Flügel: MW und Miri an den Gitarren. |
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Setlist
Shine on you crazy Diamond
In the Flesh
Happiest days of our Lives
Another Brick in the Wall II
Mother
Money
Have a Cigar
Hey you
On the turning away
Goodbye cruel world
Wish you were here
Comfortably Numb
Text: Der Herr Pippin Peregrin
Fotos: Norbert von Fransecky
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