Verlässt man sich auf das Namedropping, das im Umfeld von Vicious Mary möglich ist, weisen alle Zeiger in Richtung Progressive und Bombast-Metal. Die Bandgründer Terence Holler (Voc) und Sean Henderson (key) sind hauptamtlich bei den Progressive-Metallern Eldritch beschäftigt. BB Nick (alias Nick Savio) stammt von den b-Liga Bombastlern White Skull. Produzent Pat Scalabrino hat in der Vergangenheit bereits für Labyrinth und Athena gearbeitet; der Mixer Luigi Stefanini für Labyrinth und Rhapsody.

Offenbar haben die diversen Cohabitanten das Projekt(?) Vicious Mary allerdings zur musikalischen Entschlackungskur genutzt und sich auf etwas bodenständigere Diät gesetzt. Über weite Strecken klingt das Album so, dass man es im Bon Jovi-Backkatalog verstecken könnte, ohne dass es dort groß auffallen würde.

Hollers Stimme reicht zwar nicht immer an das Charisma von Jon Bon heran, wird gelegentlich aggressiver und geht dann stärker in Richtung speediger PowerMetall-Bands. Aber hört Euch nur mal die Refrain-Chöre der Powerballaden "Crying for you" und "I´ll be there for you" an. Mit "Outside" und "E.L.I.S.A." sind auch zwei prachtvolle Kracher am Start. "Keysage" setzt als perlendes E-Piano-Instrumental noch mal ganz neue Akzente.

Natürlich reicht das VM-Album nicht an die Legenden "Slippery when wet" oder "New Jersey" heran. Mit den jüngeren BJ-Releases kann man aber problemlos Schritt halten.

Norbert von Fransecky

13 von 20 Punkte

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