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Musik an sich
 
Spock's Beard - Snow
26.8.02 (InsideOut/ SPV)
Progressive
Cover
Trackliste:
CD 1
1. Made alive/ Overture 5:32
2. Stranger in a strange Land 4:29
3. Long Time Suffering 6:04
4. Welcome to NYC 3:33
5. Love beyond Words 3:24
6. The 39th Street Blues (I'm sick) 4:06
7. Devil's got my Throat 7:17
8. Open wide the Flood Gates 6:14
9. Open the Gates Part 2 3:03
10. Solitary Soul 7:34
11. Wind at my Back 5:12
CD 2
1. Second Overture 3:47
2. 4th of July 3:11
3. I'm the Guy 4:48
4. Reflection 2:49
5. Carie 3:05
6. Looking for Answers 5:16
7. Freak Boy 2:12
8. All is Vanity 4:36
9. I'm dying 5:09
10. Freak Boy Part 2 3:01
11. Devil's got my Throat revisted 1:55
12. Snow's Night out 2:05
13. Ladies and Gentlemen, Mister Ryo Okumoto on the Keyboards 2:40
14. I will go 5:09
15. Made alive again/ Wind at my Back 8:28
 

Snow heißt der neue Spock´s Beard-Doppeldecker, der für die treusten der Treuen als Drei-CD-Digipack erscheinen wird. Snow heißt Schnee. Und das ist ein faszinierender Stoff. Er verzaubert. Aus dem Himmel fallend verwandelt er selbst banale Gegenstände, wie Drahtzäune, abgestorbene Äste oder faulende Blätter in faszinierende Kunstwerke. Und macht man sich die Mühe den Schnee nicht im Ganzen sondern Schneeflocke für Schneeflocke zu betrachten, dann entfaltet sich ein einzigartiges Kunstwerk nach dem anderen.

Ähnliches gilt für "Snow". Im Prinzip hätte jedes Stück es verdient für sich besprochen zu werden. Wir begnügen uns mit einer Tour de Force durch das härteste und eingängigste Album der Bärte.

Das gitarrenlastige Intro (fälschlich Overture genannt) endet mit Anklängen an frühere Genesis; geht dann mit einer Slide-Gitarre, einem im Prog-Genre eher ungewohnten Instrument, in das erste Stück über. Die Gitarren-Bridges in "Long Time suffering" erinnern mich putzigerweise an "Das Blech" der NDW-Ausnahme-Künstler Spliff. "Welcome to NYC" arbeitet mit starken Dynamikwechseln - auf der einen Seite sind sehr harte und aggressive Gitarren mit entsprechendem Shouting zu hören - dann wieder jazzig chillende Momente, fast akustisch mit gesprochenem Text. "Love beyond ...." verfügt üner ein wunderschönes fast klassisch zu nennendes Piano-Zwischenspiel. "The 39th street Blues" ist ein richtig schöner Street-Rock´n´Roller im 70er Jahre-Stil mit geilen Saxophonsätzen. "Devils got my throat" nimmt den harten Akzent von NYC wieder auf, lässt dann aber sämtliche Zügel schießen, um sich zu einem totalen Uptempo-Smasher zu steigern.

"Open wide the Flood Gates" kommt relativ sanft und mit interessanten jazzigen Gitarrenspielereien daher. Die weiblichen Backings erinnern an "Dark Side of the Moon". Die letzten 10 Sekunden könnten von Procul Harum stammen. Der etwas schnulizge 7,1/2-Minüter "Solitary Soul" ist vielleicht der schwächste Track der DoCD. Der Gesang könnte vom Barclay James Harvest-Frühwerk "Octoberon" stammen.

Das von einer akustischen Gitarre getragene "Wind at my Back" wirkt wie Peter Gabriel´s "Solsbury Hill" - allerdings ohne die letzte Steigerug, die der Klassiker im Refrain erlebt.

Die "Second Overture" leitet die zweite CD wieder recht heftig ein. "4th of July" ist nach u.a. "Stranger in an strange Land" ein weiteres Stück mit knackigem ohrwurm-tauglichem Refrain. Das düstere "I´m the guy" beweist die Flexibilität der "Bart"Stimmen. "Looking for Answers" kommt erst ganz harmlos daher, erweist sich aber nach mehreren Durchläufen als äußerst hartnäckiger Ohrwurm, der dich nicht mehr los lässt. Darüber hinaus hat der an die Eagles erinnernde Track ´ne ganze Reihe wunderbarer Breaks, die das Stück langfristig zu einem der interessantesten Höhepunkte der CD machen. "Freak Boy" kehrt dann wieder die ungewohnt harte Seite der Snow Beards heraus. Das zu Beginn etwas zerfahren wirkende "All is Vanity" lebt von den sich steigernden Keyboards.

Vor dem Finale werden dann mit "Freak Boy" und "Devils got you" noch einmal die beiden härtesten Tracks der CD an den Start gerufen. "Snow´s Night out" beginnt sehr schön mit herrlichen Bläsern. Dann steigert es sich zu einem Keyboard-Orgasmus, der direkt in das Ryo Okumoto-Solo überleitet, in dem vor allem ELP eine Referenz erwiesen wird. Am Ende steht das sich triumphalistisch steigernde "Wind at my Back", das bereits die erste CD beschlossen hatte.

Schlusswort ???? Mr. Spock würde sagen: "Faszinierend!"

Norbert von Fransecky

17 von 20 Punkte

www.InsideOut.de

 

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