Nachdem mir, wie man dem Bericht in dieser Ausgabe unschwer entnehmen kann,
die 4Backwoods auf dem Rock am Tunnel-Festival in Rieneck positiv aufgefallen
sind, will ich euch die aktuelle CD der Truppe nicht vorenthalten.
Die Kölner spielen frischen Crossover im wahrsten Sinne des Wortes, den von
Melopunk-, über Nu-Metal- bzw. Rap-, bis hin zu Alternativrock-Einflüssen ist
bei den 4Backwoods alles vertreten. Auch textlich ist mit dem Albumtitel
"These little things" der Nagel auf den Kopf getroffen, da die Lyrics der
Kölsche Jungs vorwiegend von den kleinen positiven bzw. negativen Dingen des
Alltags handeln wie z.B. Party, Liebe oder Enttäuschungen, ohne jedoch wie man
meinen könnte in pubertäres Gedankengut abzudriften. Grosser Vorteil der Songs
auf dem Longplayer, die übrigens fast alle zur aktuellen Live-Setlist der Band
gehören, stellt das Gespür für Melodien bzw. die akut einprägsamen Refrains
da. Auch wenn beim Hören der Titel dann und wann die Erinnerung an den ein
oder anderen erfolgreichen Act in den Vordergrund rückt, ändert dies nichts an
der Tatsache, das ein guter Song ein guter Song bleibt. Und wenn wir gerade
bei guten Songs sind, das radiokompatible "Man on the moon" und die etwas
melancholischeren Nummern "Falling Angels" bzw. das punkige "Friends" können sich
definitiv mit diesem Titel schmücken und beweisen Eigenständigkeit. Um aber
die gesamte Bandbreite des Quartetts kennenzulernen sollte man noch das
Groovemonster "Blind" und den funky geratenen Opener "Freak out" antesten. Aber
keine Angst, auf "These little things" wird definitiv mehr gerockt als gerappt
und das ist auch gut so.
Ein gelungenes, abwechslungsreiches Album also, bei dem für fast jeden etwas
dabei ist und sich bis auf ein paar Feinheiten ohne weiteres mit den
Genregrössen messen kann und sie möglicherweise sogar übertrifft. Von dieser Truppe
ist auf jeden Fall noch einiges zu erwarten wenn die grossen Schatten
abgeworfen werden.
Manuel Liebler
16 von 20 Punkten
Internet: www.4backwoods.com