Wieder einmal haben es U.F.O. so lange gemeinsam im Studio ausgehalten, dass ein komplettes Album dabei herausgekommen ist - und das fast in der legendären Top-Besetzung. Neben Michael Schenker (g) und Phil Mogg (voc) sind Pete Way (b) und Ansley Dunbar (dr) mit von der Partie.

Der Stimme von Mogg hört man das lange zurückliegende Geburtsdatum zwar an, dafür spielt Schenker wieder mal wie ein junger Gott. Offenbar ist sein Ego derzeit auch so sehr mit sich im Reinen, dass er auf egomanisches Gefrickel fast vollständig verzichten kann und sämtliche Potenzen der Tracks aufs Gefühlsvollste ans Tageslicht zaubert.

Die beiden Eingangs-Tracks sind erdige Rocker. Es folgt eine beeinruckende Powerballade. "Dead Man walking" lässt mächtig Thin Lizzy-Feeling aufkommen. "Someone´s..." ist dann ein wüstentrockener Bluesrocker, der so auch auf einem der 70er ZZTOP-Alben hätte stehen könne - vielleicht ohne die Soli von Schenker. Ähnlich, wenn auch nicht ganz so trocken, kommt "Fighting man". "Sea of Faith" ist der experimentellste Track der CD - wenn man auf dem sehr traditionellen Album überhaupt von Experimenten sprechen kann. Schenker arbeitet mit sehr offen Gitarrensounds. Auch wenn sie in meinem PR-Booklet nicht genannt werden sind erkennbar Keyboards zu hören.

Insgesamt zeigt Sharks UFO erdiger und bluesbetonter als je zuvor. In den Texten werden Elvis und die Stones (Outlaw) genannt; die Kongo und Vietnam-Krise angesprochen (Someone´s gotta have to pay). Die Ufologen greifen diesmal deutlich ins Repertoire vor Gründung der eigenen Band zurück.

Norbert von Fransecky

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