Kraftvoll, düster und melodiös, so kann man die Rezeptur von Medication wohl am besten beschreiben. Zusammengerührt wurde sie primär von Sänger Whitfield Crane (Ex-Ugly Kid Joe, Ex-Life of Agony) und Gitarrist Logan Mader (Ex-Machine Head, Ex-Soulfly). Mit an Bord sind außerdem der zweite Gitarrist Blunt und Bassist Kyle Sanders. Auf dem Drum-Hocker hat bislang niemand fest Platz genommen. Josh Freese (Ex-Chris Cornell, Ex-Guns´n´Roses) hat das Album eingespielt. Live wird die Band derzeit von Jason Loree unterstützt.
Die akustische Leinwand, auf der die musikalischen Details aufgetragen werden, wird von den beiden Gitarren geliefert. Der dabei recht undifferenziert aufgeschüttete Wall schrammelnder Akkorde lässt keinen Zweifel, dass hier die Erfahrungen der Grunge-Zeit verarbeitet worden sind. Medication vollends in die Grunge-Kiste zu stecken, wäre aber grundfalsch. Dafür steckt einfach zu viel Melodie und auch zuviel Druck in der Pillendose. Eher erinnert die Rezeptur an DC Talk, die ja ebenfalls als Post-Grunge-Phänomen zu würdigen sind.
Whit Crane ist gleichzeitig Stärke wie Schwäche von Medication. Auf der einen Seite liefert er das gefühlvoll melodiöse Element, dass stellenweise zu verzaubern versteht; zum anderen fehlt seiner oft fast leblosen Stimme aber die Kraft die Kiste bleibend aus dem (Sound-)Brei zu ziehen.
Und so tropft "Prince Valium" wie zähflüssige erkaltende Lava aus einem Stoner Rock-Vulkan in 13 fetten Tropfen aus den Speakern.
Norbert von Fransecky
11 von 20 Punkte
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