Mit "Dark Days" präsentiert sich ein erkennbar gereifter Duff McKagan. Drogenentzug und ein Studium haben ihn offenkundig auch dem exzessiven Image der Gunner entfremdet. Zusammen mit Geoff Reading, Jeff Rouse und Mike Squires hat er ein kraftvolles Rockalbum abgeliefert, das mit massiger Gitarrenpower, warmer Atmosphäre und ohne jede Glam-Rock-Poserei aus den Boxen fährt.
Ganz leicht zu charakterisieren ist das ganze nicht. McKagans Stimme erinnert gelegentlich an Iggy Pop. Musikalisch setzt man auf einen rock´n´rolligen Alternative-Sound, der zwar nie wirklich grungig depressiv klingt, aber McKagans Betonung seiner Herkunft aus Seattle im Opener legitim macht.
Ruhige Songs - fast im Songwriter-Flair ("Shallow") wechseln sich mit potenten Rockern ("Seattlehead", Queen Joanasophina") ab. Und den Refrain von "Wrap my Arms" (around you) bekommt man kaum wieder aus dem Kopf.
Norbert von Fransecky
14 von 20 Punkte