Jughead, die neue Band von Ty Tabor, ist erwartungsgemäß von den typischen King´s X-Trademarks geprägt. Dream Theater-Anleihen sind dagegen - trotz Derek Sherininan an den Tasten - kaum auszumachen. Daher kann man das Debut ganz legitim im Rahmen der King´s X History betrachten, und kommt dann um Superlative nicht herum.
Mit "Halfway home to Elvis" liefern Jughead ein extrem druckvolles und refrainbetontes Stück. Ein derartiges Drum-Inferno kennt man von der Mutterband nicht. Für rockige gitarrenbetonte Tracks ist "C´mon" nur ein Beispiel. Insgesamt gelingt es dem singenden Gitarristen damit stellenweise die Lücke zu füllen, die das Ableben der stilistischen wie geographischen Nachbarn, der Galactic Cowboys, hinterlassen hat.
"Promise" treibt die im King´s X-Umfeld allgegenwärtigen Beatles-Anleihen in neue Dimensionen. "Flowers" klingt gar als wären die Liverpooler auf den Flower Power-Zug gesprungen und dürfte das mit Abstand fröhlichste Stück sein, das jemals die Werkshallen des weitverzweigten King´s X-Konzerns verlassen hat.
Mit dem "Bullet Train" zeigt Tabor Sympathie für die Punk-Stars der 90er. Zum Ausgleich gibt´s danach gleich den ruhigsten Sog der CD.
"Yesterday I found myself" klingt dann tatsächlich wie ´ne musikalische Selbstfindungsreise. Wieder sehr beatlesk startend werden die Harmonien urplötzlich von extrem harten Gitarrenriffs zerrissen, um am Ende zu einem groovenden Monster mit packenden Refrains zu mutieren.
Eine kleine Wranung für Long Track-Fans. Das Finale ist im Prinzip eine normaler 4-Minunten-Song mit chilligem In- und Outro, sowie einer kurzen Pause am Ende, der dann noch etwas percussives Geklapper folgt.
Norbert von Fransecky
13 von 20 Punkte
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