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Wacken 2002
 

Das diesjährige Wacken Open Air stand offensichtlich unter keinem guten Stern, was das Hick Hack zwischen Festivalbesuchern und Veranstalter nur allzu deutlich zeigt. Die einen meckern über zu hohe Preise, schlechte Organisation etc und der Andere versucht in einer Stellungnahme alles abzuschwächen. Da ich weder finde, dass das Wacken dieses Jahr so ultraschlecht war dass ich nie wieder hingehen werde, noch von der Stellungnahme des Veranstalters überzeugt bin schreibe ich hier meine ganz persönlichen Eindrücke auf.

Wacken Tagebuch 2002

Mittwoch 30.07.

Nach langer Warterei im Stau, sind wir in Wacken. Wie jedes Jahr wollen wir auf Zeltplatz D, aber uns wird mitgeteilt dass der bereits voll ist. Nach keinen 2 Minuten Bla Bla werden wir doch durchgelassen.

Donnerstag 01.08.

Pünktlich zum Festivalbeginn fängt es an zu regnen. Weil man Blaze auch vom Zeltplatz hören kann gehen wir erst zu Doro aufs Gelände. Unter dem kleinen Dach vom Mischpultturm herrscht Hochbetrieb, aber den Meisten scheint der Regen nichts auszumachen. Die kleine Rock Lady spielt hauptsächlich alte Songs. Finde ich supergut, die Lieder vom bald erscheinenden Album können mit den alten Krachern nicht mithalten.

Freitag 02.08.

Die erste Band die ich sehen will ist eine meiner absoluten Faves. Freue mich riesig Necrophobic live zu sehen. Der Matsch vor dem Eingang zieht einem fast die Schuhe aus, aber man kann sich während der Wartezeit mit Quatschen ablenken. Necrophobic fangen an zu spielen und ich stehe immer noch im Matsch und zwar so lange bis sie fertig sind. Die Security will gar nicht viel von mir, dann habe ich es mit extrem schlechter Laune aufs Gelände geschafft.

Ich weiß nicht was wir uns anschauen wollen. Dornenreich? Klingt noch schlimmer als ich es mir vorgestellt habe. Muss nicht sein. Weil mir nichts besseres einfällt gehe ich mit zu Justice. Gar nicht schlecht, habe vorher noch nie von der Band gehört.

Irgendwie müssen wir die Zeit totschlagen bis Fleshcrawl spielen. Wir gehen zu den Zelten um etwas zu trinken, weil die Getränkepreise auf dem Gelände astronomische Summen erreicht haben. Zeit dafür ist mehr als genug, weil die Band mit einiger Verzögerung auf der Bühne steht. Ich bin gespannt auf Oliver, den neuen Gitarrist. Es ist sein erster Auftritt. Die Band spielt souverän wie immer und Oliver merkt man nicht an, dass er erst so kurz dabei ist. Der beste Gig an diesem Tag. Die Fans haben ebenfalls ihren Spaß und durch die kleine Wet Stage kommt ein richtig familiäres Feeling auf.

Von Savatage bekommen wir nur die letzten beiden Songs mit. Mist, ich verpasse fast alles was ich sehen will und habe total den Überblich verloren wer wann spielt. Also auf zu Pungent Stench. Für eine Kultband eher langweilig. Das Bühnenoutfit ist kurios, aber meiner Meinung nach völlig unpassend, deshalb gehe ich für ein paar Minuten zu Bruce Dickinson und dann die Stände anschauen.

Die nächste Band auf die wir uns einigen können ist Children of Bodom. Ich ärgere mich immer noch wegen Necrophobic und beschließe CoB gefällt mir nicht. Leider ist die Band so gut dass ich sie nicht als schlecht bezeichnen kann. Höre ich mir zu Hause nicht unbedingt an, aber der Auftritt ist gelungen und hat mir gefallen. Ich schaffe es sogar bei den Menschenmassen den ein oder anderen Blick auf die Bühne zu werfen. Die Band kommt bei den Leuten gut an.

Zu My Dying Bride gehe ich unfreiwillig. Ich spiele mehr mit dem Stroh, das ballenweise auf den Matsch gelegt wurde als das mich das Geschehen auf der Bühne interessiert. Dieser langsame Sound löst Depressionen aus sonst nichts weiter. Danach bin ich so deprimiert dass ich schlafen gehe.

Samstag 03.08.

Morgens noch nicht richtig aufgewacht schaue ich ein paar Bands an ohne zu wissen wen ich vor mir habe. Die erste Band die ich richtig zur Kenntnis nehme ist Macabre. Mit ihrem Deutsch klappt es noch nicht so gut, dafür aber mit den Kinderliedern. Mehr interessant als wirklich gut.

Von Hollenthon dummerweise nicht viel mitbekommen, also doch Immortal. Der Gig ist ok, habe die Band schon deutlich schlechter gesehen. Wobei von sehen nicht die Rede sein kann, es stehen lauter Riesenbabys vor mir.

Pause im Gras/Stroh, auf das man sich inzwischen wieder setzen kann. Von der Party Stage kommt eine Ansage und die Diskussion geht los ob das Sinergy ist. Also hin zum gucken und tatsächlich Kimberly steht auf der Bühne. Wenn man schon da ist kann man auch eine Weile bleiben. Die Musik reizt mich gar nicht, aber die Frau auf der Bühne weiß wie man eine gute Show macht, bezieht das Publikum oft mit ein und macht Party. Allein das ist ein Grund sich die Band zu geben.

Leider spielt Hypocrisy fast zur selben Zeit und diese Band ist natürlich Pflicht. Meister Peter und seine Mannen sind genial wie immer, aber wir stehen seitlich von der Bühne, so dass wir mit einem Ohr Hypocrisy hören und mit dem anderen Sinergy und das irritiert leicht. Wir wechseln noch mal zu Sinergy und nach ein paar Minuten wieder zu Hypocrisy. Oder sollen wir uns lieber wieder in die Mitte stellen damit wir beide Bands gleichzeitig hören können?

Es ist das erste Mal das ich Cannibal Corps sehe. Für mich ist der Auftritt gut, aber später erzählen mir Freundinnen, dass der Sänger sonst besser drauf ist und mehr mit den Leuten macht. Für das nächsten Mal habe ich eine Vergleichsmöglichkeit.

Die letzte Band in Wacken wollen wir uns nicht entgehen lassen, auch wenn ich dafür erst aus dem Halbschlaf gerissen werden muss. Von Haggard habe ich nicht so viel mitbekommen was zum einen an einem der Riesenbabys liegt, mit dem ich mich die meiste Zeit unterhalte und zum anderen schiele ich mit einem Auge zu Onkel Tom.

Sonntag 04.08.

Vor dem nächsten Regenguss schaffen wir es ins Auto und es geht Richtung Heimat.

Das Fazit:
Von den 3 Mal die ich bis jetzt auf dem Wacken war hat mir dieses am wenigsten gefallen. Es war nicht wirklich schlecht, aber die Essens- und Getränkepreise waren extrem überhöht, egal was der Veranstalter dazu sagt und die Verschiebungen der Spielzeiten fand ich auch nicht gut. Ein Punkt der mich extrem gestört hat (nicht nur dieses Jahr) ist die Security am Eingang zum Festivalgelände. Ein Witz mit Anlauf!!! Einmal wird ein Zerf um ein Longsleeve gemacht das ich mir um den Bauch gebunden habe, weil in dem Knoten wer weiß was versteckt sein könnte, aber die meiste Zeit wird man durchgewunken. Ich habe es ausprobiert und mich extra vor eine der Damen gestellt mit dem Resultat das sie sagte ich soll weitergehen. Diese "Sicherheitsmaßnahme" ist meiner Meinung nach vollkommen überflüssig weil sie NICHTS bringt, außer dass man Bands verpasst die man sehen will. Liebe Veranstalter, spart an dieser Stelle Kosten und senkt dafür die Bierpreise, es werden euch viel dafür danken!

Daniela

 

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