Wie bei einem 2 jährigen Kind, das die liebe Omi fast ein Jahr nicht gesehen
hat, war der erste Eindruck beim Betreten des Summer Breeze 2002. "Mein Gott,
bist du aber gross geworden !" wollte man da schon entzückt rufen, was aber
nicht nur an der Verdopplung der Bühnen von einer auf zwei im Gegensatz zu
letztem Jahr lag, sondern gerade das hochwertige Billing bei dem sich 66 Bands
(666 wäre natürlich noch passender gewesen) aus dem Bereich der härteren
Musik auf der Main- und Painstage die Klinke in die Hand gaben, lockten jede
Menge Metalaz vom 22. bis 24. August in das idylische, schwäbische Abtsgmünd.
Diesmal passte auch der Name des Events wie die Faust aufs Auge, den der
Sommer drehte noch einmal zur Höchstform auf und man war dankbar wenn einem die
nette Security mal einen kräftigen Schluck aus dem Schlauch könnte um ein
wenig Abkühlung im tobenden Mob zu verschaffen. So und nun viel Spass bei der
gnadenlosen MAS-Beurteilung wie sich die Bands unter diesen günstigen
Rahmenbedingungen so geschlagen haben.
Donnerstag 22. August
Die erste interessante Band für unser Mag waren die Gothik-Rocker ENTWINE
aus Finnland und man musste feststellen das vor allem Frontmann Mika
Tauriainen, wohl durch die zurückliegende Tour mit Theater of Tragedy bei der noch
nicht alles so rund lief, enorm in seiner Performance an Selbstbewusstsein
zugelegt hat. Der Rest der Band agierte gewohnt souverän und auch bei einem
Open-Air zauberten die Nordeuropäer einen tollen Sound aus den Boxen. Schade, das
allgemein soviele Bands der düsteren Sorte schon bei Tageslicht auf die Bretter
mussten, aber alle Wünsche werden ja nie erfüllt und zu später Stunde hat
man doch wohl doch andere Dinge im Sinn als sich der Melancholie hinzugeben.
Die acht Songs der Summer Breeze-Setlist Entwines teilte man salomonisch, indem
vier Songs des aktuellen Outputs "Time of despair" und die gleiche Anzahl
aus dem Vorgängerwerk "Gone" dargeboten worden. An der Songauswahl, die einen
guten Querverweis des bisherigen Schaffens der Truppe darlegte, gab es auch
nix zu mäkeln und spätestens beim abschliessenden Titelsong "Time of despair"
war klar, das unser Magazin einen guten Einstieg ins Summer Breeze gefunden
hatte.(ML)
DIE SCHINDER...nun was soll ich dazu sagen? Der Sound war sicherlich gut
gemischt und kam relativ klar aus den Boxen, die Band bemühte sich um das
Publikum und war spielerisch, für ihren Musikstil, sicher auch gut ... aber was um
Himmelswillen suchen sie auf einem Metalfestival ???? Da erscheinen mir
solche Sprüche des Fronters wie " METAL NEVER DIES" doch einfach nur ziemlich
grotesk, denn bitte wo war den da der Metal? Dieses Gebrüllgrunze (ohne Metal!)
hätte man sich also auf jedenfall ersparen können ..... Schade! (JM)
Tja, in letzter Zeit kreuzen sich meine Wege mit denen BONFIRE`s immer
öfters. Zufall ? Schicksal ? .. oder was auch immer. Wer also einen anständigen
Konzertbericht lesen will, sollte sich in dieser Ausgabe den Bericht vom Gig in
Geiselwind zu Gemüte führen. Wie beim Bang your Head Festival verzichteten
die von einigen Leuten als Balladenband verspotteten Bayern auf langsame
Stücke und sorgten somit wieder mal für eine geniale Stimmung. Auch in Abtsgmünd
wurde für das kommende Live-Album mitgeschnitten, aber ich glaube kaum das Mr.
Lessman`s "Ich scheisse auf Wacken"-Aussage da mit drauf kommt. Mutig auf
jeden Fall und ich weiss nicht ob man in Wacken als Band wieder so schlecht
behandelt wird, wie es der Frontmann im Eifer des Gefechts verlauten lies oder
ob er damit nur die geile Stimmung auf den Südi-Festivals "Bang your Head" und
"Summer Breeze" loben wollte. Nichts destotrotz habe ich Bonfire live noch
nie schlecht erlebt und auch der heutige Gig hat Spass gemacht. (ML)
Mit Roswell 47 legten die Deather um Mastermind Peter Tätgren los, und
sofort wurden HYPOCRISY frenetisch abgefeiert. Die Stimmung war einfach geil und
in den vorderen Reihen flogen die Matten nur so durch die Gegend. Leider
mussten Hypocrisy ja noch relativ früh am Tag auftreten , ich hätte ihnen auf
jeden Fall einen späteren Auftrittszeitpunkt gegönnt, da eine etwas dämmrigere
Tageszeit ihre Show und Musik wohl noch besser unterstrichen hätte. Wie dem aus
sein , Hypocrisy konnten eindrucksvoll beweisen dass sie einfach zu den
besten Deathacts zählen und waren in meinen Augen eine der nich allzu zahlreichen
Bands, die auch wirklich dieses Metalfestivals würdig waren. (JM)
"Time to say goodbye" hiess es dann für die kometenhaften Aufsteiger von
EDGUY von ihren deutschen Fans, den der völlig zurecht auf diese hohe
Billingposition gesetzte Auftritt der Hessenjungs auf dem Summer Breeze, sollte die
letzte Edguyshow für die nächsten zwei Jahre auf deutschem Grund gewesen sein.
Der Fünfer hat sich diese Pause nach der langen Welttournee auch redlich
verdient und sie gaben wie versprochen noch einmal alles und legten einen fast
perfekten Gig hin, der sogar teilweise für die im Frühjahr 2003 kommende
Doppel-Live-CD (damit der Edguyfan keine Entzugserscheinungen bekommt) aufgezeichnet
wurde, wofür Spassvogel Tobias Sammet auch lustige Bilder auf der Bühne
knipste. Den Opener "Fallen Angels", den ich übrigens nach wie vor als Opener
total unpassend finde, wird man wohl wegen den Mikroproblemen des Sangesknaben
nicht auf die Live-CD verwursten und wenn ich grad beim Schimpfi-Schimpfi
machen bin, wollte ich noch anmerken das "Save us now" zwar ein lustiger Gag auf
der Cd ist, doch live lieber durch Songs eines Kalibers wie den dargebotenen
"Vain glory opera", "Avantasia" oder "Headless game" ersetzt werden sollte.
Aber das ist nunmal Edguy und so beendeten die Buben ihren starken Auftritt
auch mit dem von Band eingespielten "Wir san die lustigen Holzhackerbuam" als
Outro. Ich werde euch vermissen. ... schluchz. (ML)
Freitag, 23.August
Besonders gespannt war ich auf das livehaftige Erleben der Schweden von
SOILWORK, den diese Band kann man ohne weiteres mit ihren Landsmännern von In
Flames als Referenz für modernen Metal sehen (modernen Metal(!), kein Müll wie
98% der gesamten Nu-Metal-Invasion), was man vor allem ihrem neuesten
Longplayer "Natural Born Chaos" zurechnen kann, der perfekt Härte, Melodie und
technische Spielereien zu einem einzigartigen Soundcocktail vermixt. Producer der
besagten Scheibe war der zwischen Genie und Wahnsinn pendelnde Devin Townsend
und besagter Mann war natürlich leider nicht auf dem Breeze anwesend um die
Fäden zusammenzuhalten. Daher musste man sich auch ersteinmal an den Livesound
der Jungs und den doch arg gesampelt scheinenden Gesang des im
Ferrari-Outfits gekleideten Sängers Speed gewöhnen. Hatte man diesen "Point of no return"
jedoch überwunden, konnte man den Songs die vorwiegend aus dem neuen Output
und dem Vorgängeralbum stammten schon einiges abgewinnen und den Kater von
letzten Abend aus dem Gehirn bangen. Für den perfekten Soilworschen-Genuss
empfehle ich jedoch die Studioalben und hoffe ich werde auf der Tour mit In Flames
und Pain eines besseren belehrt. (ML)
Wieder eine härtere Gangart fuhren DISBELIEF, die mit ihrem Todesblei ihren
Job gut machten. Geiler Sound, gute Songs und Nackenmuskeln die dann doch
"leicht" strapaziert wurden. Eine der Bands die ich auf jedenfall wieder ansehen
würde, da wie man so schön sagt eigentlich alles stimmte. Ein Muss für Jungs
und Mädels die auf richtig harte Mucke stehen. Die kreisenden Häupter muss
ich ja nich extra erwähnen , oder ....?! (JM)
Was beim EMIL BULLS noch gar nicht mal soooooo übel angefangen hatte,
meisterte sich nach den ersten paar Minuten bei mir zu dem Entschluss diese Band,
trotz allen Respekts vor ihren musikalischen Leistungen, unter dem Motto:
"Sicher-nicht-schlecht-aber-was-in-drei-Teufels-Namen-haben-die-auf-nem-Metal-Festival-zu-tun-????" einzustufen. Ich denke mal, mehr muss dazu wirklich nicht
gesagt werden... (JM)
Um es mal vornweg zu nehmen : VADER waren einfach geil! The Gathering hatten
noch nicht einmal auf der Mainstage zu Ende gefiepst als schon die "Vader"
Sprechchöre vor der Painstage losgingen. Als die Band dann endlich die Bühne
stürmte, gab es dann kein halten mehr. Die Jungs aus Polen wurden abgefeiert
ohne Ende und sobald auch nur zwei Sekunden annähernd Stille auf der Bühne
herrschte brachen wieder die "Vader" Rufe aus. Die Songs waren geil, der Sound
gut ,es gab einen Nackenbrecher nach dem andern und der Fronter war mal
wirklich um seine Metalheads vor der Bühne bemüht, an welche er sich unter anderem
mit noch leicht holprigen Deutschkenntnissen wandte, wofür er nur noch mehr
Jubel kassierte. Eine kaum beschreibbare Stimmung und ein klasse Gig! (JM)
Nun wurde es verdammt eng vor der Mainstage des Summer Breeze, da ganze
Fanscharen die sich an NIGHTWISH ergötzen wollten, schon lange vor dem Auftritt
der Finnen vor die Bühne drängten um sich einen möglichst guten Platz zu
sichern und damit sorgten diese Leutchen für die grösste Menschenansammlung des
Breeze. Die absoluten Shootingstars um Frontdiva Tarja Turunen enttäuschten
ihre Anhänger auf keinen Fall und boten vom Opener "Bless the Child" bis hin zur
letzten Zugabe dem wunderschönen "Sleeping Sun" eine absolut perfekte Show,
die die Dimensionen eines normalen Metalgigs fast schon sprengte. Vielleicht
schon zu viel technischer Perfektionismus und Routine was die
Bombast-Metaller in Abtsgmünd darboten und so tat es richtig gut das mit Ex-Sinergy-Basser
Marco Hietala, der sich durch seine erfrischenden Ansagen und Gesangsparts
schon mindestens Co-Frontmann schimpfen durfte, der Band frisches Blut zugeführt
wurde. Songtechnisch gab es mit "10th man down" von "Over the hills and far
away" eine kleine Überraschung zu vermelden und optischer Höhepunkt des Gigs
war eindeutig Tarja`s Headbangingorgie bei Marco`s Death-Metal-artigen Vocals
von "Slaying the dreamer". Hell Yeah ! Starker Auftritt also und ich würde
mir wünschen das die Truppe nach ihrer studiumsbedingten Pause wieder mit
etwas mehr Spontanität zurückkehrt und nicht noch grösser wird, da man die Jungs
und Mädel sonst nicht mehr auf einem Festival dieser Grössenordnung bewundern
könnte, da ich "Rock im Park" und "Rock am Ring" hasse ! (ML)
Wie es auf diesem Festival üblich war, startete die Band auf der
gegenüberliegenden Stage sofort mit ihrem Set, wenn auf der anderen Bühne die letzten
Töne verklungen waren. So war es auch bei AXXIS, als Nightwish ihre Rockshow
der Superlative beendet hatten und gerade deshalb tat es unheimlich gut in
einer (im Gegensatz zur Vorgängerband) überschaubaren Menge die geile,
handgemachte, unkomplizierte Musik von Axxis abzufeiern. Bernhard Weiss mit seiner
markanten Stimme und seine Jungs versprühten Energie ohne Ende und es gab kaum
einen Moment in dem einer der Hauptdarsteller mal stillstand. Bei so einer
reichhaltigen Auswahl an starken Songs in der Hinterhand und der relativ kurzen
Festivalspieldauer war es natürlich ein leichtes die Stimmung den kompletten
Gig lang aufrecht zu erhalten. Beispiele gefällig ? "Eyes of the darkness",
"Flashback radio", "My little princess", "Brother Moon", "Living in a world"
... und so weiter, und so weiter, und so fort..... Zwar gelang das zuvor
geäusserte Vorhaben von Herrn Weiss, der übrigens wieder durch seinen genialen
Ruhrpotthumor glänzte, nicht das alle Piercings der Fans durch den enormen
Schweissausstoss bei einer Axxis-Show das rosten anfangen würden, aber dies lag
wohl nur daran, das Piercings bei Metalfans nicht so in der Mode sind. Für mich
stimmungsmaessig DER Höhepunkt des Summer Breeze und nun entschuldigt mich da
ich jetzt schnell zum Doc muss, da mein Intimpiercing gerostet is..... (ML)
Samstag, 24.August
"Bei uns inner Schwiz, gibts a andre Sache als Käs un Schoki, nämli richtig
geile Rockmusi !" Mit diesen Worten begrüsste der Sänger der eidgenössischen
Hardrocker von CRYSTAL BALL die paar Handvoll Leute, die sich um die Recht
frühe Uhrzeit vor der Painstage eingefunden hatten und er behielt mit dem
"geile Rockmusik" zu 100 % recht. Crystal Ball entfachten eine stimmungsvolle
Hardrockparty und bei den Alpenländern trat genau das Gegenteil ein, wie bei den
Kollegen von Soilwork, den der Sound kam live um Klassen geiler als auf der
neuen CD, die zwar starkes Songmaterial beinhaltet, jedoch durch die lasche
Produktion fast ungeniessbar ist. Hoffen wir also für das neue Album auf einen
neuen Produzenten (Kleiner Tipp: Probierts mal bei den Landsmännern von
Shakra - Der CD-Sound fetzt !) , damit die Jungs auch nach der Fertigstellung des
neuen Longplayers genauso grinsend durch die Gegend watscheln, wie ich sie
nach diesem gelungenen Auftritt im Backstagebereich gesehen habe. (ML)
"Eben noch bei MAS im Interview und jetzt schon auf der Showbühne !" würde
Rudi Carell zu seinen besten Zeiten wohl dazu gesagt haben. Mit dem aktuellen
Intro und dem ersten Track der "The cold white light"-Scheibe starteten die
Jungs aus dem hohen Norden Finnlands ihre Show und SENTENCED lösten ihr
Versprechen ein, indem sie jede Menge schnellere Nummern auf die Meute losliessen.
Schwerpunkt ihrer Songauswahl lag erstaunlicherweise zu gleichen Teilen auf
dem neuen Output, sowie auf "Down"(!), der ersten Auskopplung bei der der neue
Sänger Ville Laihiala beteiligt war. "Crimson", "Frozen" und "Amok" wurden
hingegen stiefmütterlich behandelt, was wieder mal ein Beispiel dafür war das
die Elchländer tun worauf sie gerade Lust haben und dies bereitete der Band
und dem Publikum eine Menge Spass. Seltene Einstellung ... Respekt, Respekt
!!! Perfekt war der Auftritt aber auf keinen Fall, den die Backgroundvocals
waren zum Heulen bis gar nicht vorhanden und die Band musste wohl vor dem
Auftritt wieder mal ihrem Ruf als Alcoholic-Suicide-Metaler verteidigen und wussten
an einer Stelle für einen kurzen Moment nicht mehr welches Lied als nächstes
auf der Setlist folgen würde. Diesen alkoholtechnischen Vorsprung seiner
Mannen musste der bisher zwecks Interviews und DVD-Aufnahmen nüchterne Sänger
Ville aufholen, indem er gleich die ganze Wodkaflasche ansetzte, während er
eigenwillige Interpretationen der Vocals zum Besten gab. Aber genau deshalb
faszinierte der Auftritt bis zum Ende und brachte jede Menge Laune, den wer die
selben Versionen der Songs wie auf CD sehen will, soll sich ebenjene anhören
oder eine Pink Floyd-Show besuchen. That`s fuckin Rock N`Roll and this kicks
fuckin Ass ! Als Zugaben durfte zu "The Suicider" und "Excuse me while I kill
myself" der Kopf geschüttelt werden und vorallem letztere Zugabe kam, trotz
neuerem Entstehungsdatum, bombastisch bei den Fans an. Um wieder zum
Altmeister der holländisch-deutschen Völkerverständigung zurückzukehren : "Tolle Show
!" und man kann gespannt auf die Club-Tour sein. (ML)
Eine der Wiederauferstehungen des Jahres gaben sich auf dem Summerbreeze die
Ehre: STORMWITCH! Waren sie doch nie wirklich richtig bei den ganz Grossen
dabeigewesen, hatten ein zwei Alben veröffentlicht die ziemlich Kritik auf
sich gezogen hatten und waren dann auch noch erst mal ne ganze Weile von der
Bildfläche verschwunden gewesen, so konnte man doch bei ihrem Auftritt eine
Fanbasis erkennen die dann auch wirklich jeden Song mitsang. Die restlichen Leute
die Stormwitch auch noch nicht so recht kannten, konnten die Hexen erst nach
den ersten zwei schwächeren Songs voll überzeugen. Danach wurde aber
ordentlich gerockt, und auch die Fans bekamen ihr Lob für die jahrelang gehaltene
Treue verpasst. Nach zahlreichen schnelleren Krachern wurden dann einmal
ruhigere Töne angeschlagen und eine süsse Ballade wurde zum Schein von etlichen
Feuerzeugen dargeboten. Tjaaaaa, die Hexen wissen nun einmal wie sie Stimmung
zaubern können. (JM)
Mit dem Titel "Headliner des diesjährigen Summer Breeze Open-Airs" durften
sich die selbstbetitelten "British Motherfuckers" von PARADISE LOST schmücken,
die sich gerüchteweise sogar gegen die ebenfalls selbsttiulierten "Kings of
Metal" von Manowar in der Vorauswahl durchgesetzt hatten. Damit man das
anwesende Volk mit dem neuerlichen, düsteren AOR-Gothikrock nicht allzusehr
irritiert, hatte man hoch und heilig versprochen eine Menge alten Kram an diesem
Abend zu performen. Los ging es jedoch mit vorwiegend Stücken aus dem noch
aktuellen Longplayer "Believe in nothing", die trotz Samples, aber eines
wuchtigeren Gitarrensounds als auf dem Album, von den Fans erstaunlich gut angenommen
wurden. Auch bei den Stücken des fast schon poppigen "Host" war kein
Schwanken der Stimmung festzustellen und als endlich wie versprochen die alten
Kamellen wie z.B. "True Belief", "Hallowed Land", "The last time" und vor allem
das ständig geforderte "As I die" auf die Meute losgelassen wurden, gab es fast
kein Halten mehr. Besonders bei Frontmann Nick Holmes waren erstaunliche
gesangliche Fortschritte im Gegensatz zu früheren Leistungen festzustellen und
auch sein Selbstbewusstsein hat, wie man an den Kostproben des typischen
trockenen britischen Humors erkennen konnte, um einige Stufen zugenommen, während
Gitarrero und Bandkopf Nummer Zwei Greg Mackintosh mit seinen Rockstarposen
dem Fans seine eigene Show bot. Auch ein brandneuer Song feierte auf dem
Summer Breeze seine Deutschland-Premiere den man vom Stil her zwischen "Believe in
nothing" und "Draconian times" stecken konnte. Man kann also auf die neue CD
der Engländer gespannt sein. Ein kleines Missgeschick gab es auch noch zu
vermelden, den bei "Look at me now" versagten die Samples kläglich, worauf man
einen anderen Song vorzog, doch selbst schuld wenn man auf solche technischen
Einspielungen angewiesen ist. Aber auch dieser Fakt konnte ein gelungenes
Konzert nicht zerstören und während PRO-PAIN wieder mal einen Auftritt
zelebrierten, bei dem man annahm die Band performte nur einen einzigen Song, machten
wir uns wieder auf dem Heimweg. (ML)
Fazit:
Insgesamt konnte man von einem sehr gelungenen Festival für alle Fans der
härteren Rockmusik sprechen, an dem sich vor allem bei der richtigen Mischung
die Initiatoren des diesjährigen With Full Force ein Beispiel nehmen konnten.
Nur partytechnisch könnte man sich noch ein paar nette Dinge ausdenken, den
ein Discozelt war nirgends zu sichten und das Jack Daniels Zelt machte schon
um ein Uhr nachts dicht, was den Vorteil hatte, das unsere Gastschreiberin
Jutta Mayer (JM) die normalerweise für das Underground-Metal-Mag
www.metal-culture.de.vu tätig ist und euer altbekannter Steel Dragon Manuel Liebler (ML)
pünktlich fit waren, um euch von den vielen Bands zu berichten.
Jutta Mayer & Manuel Liebler